Liebe Freundinnen und Freunde,

es ist so weit: Meine Novelle ODETTE erscheint Anfang Juli in einer Langversion als richtiges Buch (Print)!

 

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kann man es für 17,80 vorbestellen, es kommt dann ab Juli versandkostenfrei zu euch.

Das Buch ist 222 Seiten lang.

Aber nicht allein das: Zudem gibt es im Buch noch ein Nachwort zu der Geschichte und zwei neue Kurzgeschichten des Meisters.

Ab Ende nächster Woche wird es auch eine E-book-Version geben und ab Anfang August ein Hörbuch dazu. Es ist ab Juli auch möglich, nach dem Buch über die ISBN-Nummer im Buchhandel zu fragen (falls der Buchhändler eures Vertrauens gewillt ist, ein Pirinçci-Buch zu bestellen).

Einige von euch haben ODETTEs Geschichte hier mitverfolgt. Aber in der Langversion tauchen wir viel tiefer in die Charaktere hinein und es entwickeln sich mehr Nebenhandlungen.

Außerdem haben an der Nachbearbeitung 3 Lektoren und Lektorinnen mitgearbeitet, um den Text zu veredeln und “mein Mädchen” noch aufzuhübschen.

Ich wende mich mit ODETTE seit 2012 erstmals wieder an mein Prosa-Publikum. Wer in diesem Buch etwas Politisches erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Ich wollte nur eine atemberaubende, moderne Liebesgeschichte schreiben, die das Leserherz elektrisiert.

Aber: So ohne Skandal, so ohne Thrill und Schock und so ohne einen gesellschaftskritischen Denkanstoß läuft es bei Akif Pirinçci eben doch nicht ab. Laßt euch also überraschen.

INHALTSANGABE

Im Sommer 1983 verfällt ein namenloser Germanistikstudent dem betörenden Wesen der unwirklich schönen Odette.

Die junge Frau, von der man nicht genau weiß, woher sie stammt und was es mit ihr auf sich hat, versetzt Männer in einen Rauschzustand. Schnell werden die beiden ein Paar. Doch was sich anfangs wie eine gewöhnliche Liebesgeschichte anläßt, entwickelt sich zu einem Alptraum aus Abhängigkeit, erotischen Exzessen und Selbstzerstörung.

Odette trägt ein dunkles Geheimnis in sich, das weit in ihre Vergangenheit reicht. Als der Student es schließlich lüftet, ist es bereits zu spät.

 

Akif Pirinçci über seine neue Novelle „Odette“

  • Nicht nur, daß „Odette“ auch eine kleine Reise in die 80er ist, die hier und da den Zauber einer untergegangenen bunten Epoche vermittelt und gerade den jungen Leser sich die Augen reiben lassen könnte, ob des totalen Fehlens der heutigen digitalen Sofort- Kommunikation in allen Bereichen. Auch kulturell und sexuell wird darin eine Welt, die von unserer heutigen enorm abweicht, heraufbeschworen.
  • Und ohne WhatsApp und die Face-to-Face-Funktion des Handys läuft wohl heutzutage keine Liebesgeschichte mehr ab. Gut, daß Odette das alles nicht miterleben mußte!
  • Zum Schluß möchte ich nicht verhehlen, daß ich mich während des Verfassens dieser Geschichte verliebt habe: In Odette natürlich, in wen denn sonst? Obwohl ich mir aus einem unbehauenen Brocken Phantasie „mein Mädchen“ bis in die feinste Kontur zurechtgeschnitzt und zusammengemeißelt habe, hatte ich während des Arbeitsprozesses auch das Gefühl, daß mir ein recht realer Geist über die Schulter schaute; ihr Geist, so als hätte sie tatsächlich gelebt. In mir jedenfalls wird sie immer weiterleben.

Ab dem 5. Juli beginnt bei Vorbestellung die Auslieferung.

Bestellt meine schöne ODETTE  also schon jetzt! Und zwar …

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LESEPROBE

Es klopfte an der Tür. Ich lag auf dem Boden, nur in der Unterhose, neben meinem Kopf eine kleine Kotzlache. Als ich aufmachte, stand der Zimmernachbar im Flur. Ein verspäteter, angejahrter Hippie, den ich nur von “Morgen!” und “Hallo!” kannte und bei dem ich nicht die geringste Ahnung hatte, womit er seine Brötchen verdiente.

“Hier ist jemand für dich”, sagte er und ging. An seine Stelle trat Marlene, wobei ich in meinem Odette-Rausch völlig vergessen hatte, daß sie mich besuchen kommen wollte. Sie war eine herbe, ja, spröde Erscheinung mit kurzen schwarzen Haaren, die nur eine Minderheit von Männern anziehend fand, weil diese Marlenes Aussehen mit Strenge und Verklemmtheit verwechselten, ja sie vielleicht sogar für eine Lesbe hielten. Dabei war sie der einfühlsamste, scharfsinnigste und humorigste Mensch, den ich kannte, und auf keinen Fall eine Lesbe.

Als sie mich erblickte, machte sie ein solch entsetztes Gesicht, daß man meinen konnte, ich hätte mich in der Zwischenzeit in Kafkas “ungeheures Ungeziefer” verwandelt.

“Mensch, wie siehst du denn aus?!”, sagte sie.

“Bleib, wo du bist, ich zieh mich schnell an, und dann gehen wir irgendwo hin was essen”, antwortete ich.

Es gab in der Nähe diese etwas versifft wirkende, aber erstklassige Pommesbude, die auch ein paar Campingtische und Plastikstühle auf dem Vorplatz besaß. Während Marlene ein aufgewärmtes halbes Hähnchen verspeiste, erzählte ich ihr alles. Ich hielt mich an eine Flasche Bier, weil Appetit inzwischen für mich zu einem Fremdwort geworden war. Während meiner Beichte schwankte ihr Gesicht zwischen Unglauben und Amüsement. Sie war eine wundervolle Zuhörerin, zumal das gute Hähnchen sie von Zwischenfragen abhielt. Als ich geendet hatte, schlug sie mimisch die Hände über dem Kopf zusammen und verdrehte die Augen.

“Meine Güte”, sagte sie und schmiß die sauber abgenagten Knochen auf den Pappteller: “Furzt die Frau auch noch Feenstaub oder kann sie mit ihrer Vagina Kartenkunststücke vorführen? Okay, du hast dich irrsinnig verknallt, und sie hat sich als die Oberschlampe entpuppt. Soll schon mal vorkommen. Vor einem halben Jahr ging es mir ähnlich mit einem Typen. Deshalb habe ich mir aber noch lange nicht den Verstand weggesoffen und auf den Teppichboden gekotzt. Stattdessen habe ich jeden Tag ein heißes Bad mit Duftölen genommen. Die gibt es für acht Mark dreißig bei DM im Viererpack. Ich gebe zu, dabei habe ich mir Teelichter auf den Wannenrand gestellt und mir traurige Lieder reingezogen. Na und? Geht alles vorbei. Ich verstehe euch Männer nicht. Einerseits frotzelt ihr untereinander wie Höhlenmenschen andauernd über eure horizontalen Abenteuer und lacht euch dabei kaputt. Aber sobald die Frau den Spieß umdreht, werft ihr euch auf den Boden und flennt wie Babies.”

“Ich bin ein Höhlenmensch, ja?”

“Du bist ein Höhlenmensch mit Kultur.” Sie lachte auf.

“Nein, Marlene, nein. Das ist nicht die Trauer über das versunkene Atlantis. Da ist etwas anderes mit ihr, da ist irgendwas in ihr. Ich habe keine Worte dafür. Irgend etwas Dunkles, ein Geheimnis, etwas, das mit einem etwas macht, einen umpolt, verändert. Ich weiß, ich höre mich an wie ein liebestoller Wahnsinnige. Vielleicht kannst du das als Frau nicht verstehen.”

“Gut, ich kann es als Frau nicht verstehen. Ist klar, Frauen und Verstand. Aber wenn es so ist, dann laß dich darauf ein, leb es aus. Wir sind sehr jung, Erfahrungen sammeln und so, wichtige Sache. Warum nicht? Zumindest hast du später deinen Enkeln etwas zu berichten: `Ja, liebe Kinder, hat euch Opa schon erzählt, daß er mal mit dieser Nymphomanin zusammen war? Die hat im Akkord das gemacht, was eure Eltern machten, damit der Klapperstorch euch bringt.´”

Ich liebte sie dafür, daß sie kein bißchen eifersüchtig war. Es schien jedenfalls so.

“Nein, mich darauf einlassen kann ich nicht. Ich habe Angst vor dem Fall.”

“Was für ein Fall?”

“In `Der Fänger im Roggen´ von J. D. Salinger gibt es da diese eine Stelle, wo der angedeutet schwule Lehrer Holden Caulfield die Leviten liest. Er meint es in einem anderen Zusammenhang, aber, soweit ich es in Erinnerung habe, sagt er zu Holden `Ich habe das Gefühl, daß du dich irgendeinem schrecklichen, schrecklichen Sturz näherst. Aber ich könnte nicht sagen, welcher Art´. Und `Dieser Sturz oder Abstieg, den ich für dich voraussehe, ist von besonderer Art – eine besonders furchtbare Art von Sturz. Der Abstürzende selbst fühlt oder hört sich nicht unten aufschlagen. Er fällt und fällt nur.´”

“Oder er fällt in Wahrheit gar nicht und ist nur ein blöder Spießer, der Schiß davor hat, daß das, was er immer heimlich in Pornos gesehen hat, für ihn zur Realität werden könnte.”

“Würdest du dich auf so etwas einlassen, Marlene?”

“Natürlich nicht. Eher würde ich Nonne werden. Aber was weiß ich schon, ich bin ja auch nur eine blöde Spießerin.”

Sie blieb noch einen weiteren Tag. Doch es war alles nur trostlos, weil wir das Thema krampfhaft zu vermeiden suchten, das stets wie ein Damoklesschwert über uns schwebte, und ich ohne Rücksicht auf sie in einer Tour immer weiter soff. So hatte sie sich das Wiedersehen mit mir bestimmt nicht vorgestellt.

Der resignierte Blick zurück über die Schulter, nachdem ich sie abschließend zum Bahnhof begleitet hatte, bevor sie in den Zug einstieg, bedeutete etwa soviel wie “Und das alles wegen eines Flittchens”.

Ich hörte nie mehr etwas von ihr, erst viele Jahre später, daß sie irgendwann geheiratet und Kinder bekommen hatte. Natürlich hätte ich mich melden können, doch ich war zu beschäftigt mit dem Fallen. Und als ich am Ende dann doch aufschlug, da war jegliche Liebe in mir abgestorben. Zu jedem.

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