Die Friedrichstraße in Berlin, eine berühmte und kilometerlange Shopping- und Lokal-Meile, wurde unlängst vom Koalitionssenat aus SPD, Die Linke und Grünen stillgelegt. Das heißt nur für Autos bzw. für alle motorisierten Fahrzeuge.

Auch andere Städte experimentieren mit dieser Art der ultimativen Verkehrsberuhigung. Straßen, ach was, ganze Städte ohne “Verbrenner” – ein grüner Traum wird allmählich wahr! In 30 Jahren werden grau, kahl und runzelig gewordene Senatspensionäre mit 8000 Euro Staats-Apanage monatlich ihren Kindern und Enkeln erzählen “Damals begann die goldene abgas- und CO2-freie, allein dem Fahrrad, Flaneur und den Kindern, ja, ganz vielen spielenden Kindern auf den Straßen vorbehaltene Zukunft der Stadt”.

Vielleicht aber auch nicht. Denn das Projekt entpuppt sich gleich zu Beginn als ein Flop. Aus der einst quirligen Friedrichstraße mit typisch urbanem Charakter ist jetzt eine Geisterstraße geworden, wo immer weniger Leute einkaufen, geschweige denn in den dortigen Restaurants und Cafés mehr als nötig verweilen wollen. Bald wird sie eine reine Fahrrad-Autobahn geworden sein mit links und recht geschlossenen Geschäften und Lokalen. Vermutlich nicht einmal das, sondern auch im wortwörtlichen Sinne wirklich eine Geisterstraße.

Die Ursache hierfür hätten die genialen Denker im Senat erahnen können, wenn sie sich vor ihrer Entscheidung über die Historie der Entwicklung einer jeden Stadt ein bißchen kundig gemacht hätten. Straßen wurden nämlich zu allen Zeiten nur zu einem verschwindend geringen Teil für Passanten und Lustwandler gebaut, vorwiegend jedoch für Pferde, Kutschen und schließlich Autos.

Selbst die ersten wetterfesten Straßen der Römer aus planem Gestein entstanden keineswegs deswegen, damit der Herr Legionär nicht im Matsch versank, sondern weil die vielen mit ihm ziehenden Pferde und Pferdewagen nicht im Selben steckenblieben. Es existieren seit zirka 10.000 Jahren keine Straßen, die ausschließlich dafür gedacht sind, Fußgänger, meinetwegen auch Fahrräder von Punkt A zum Punkt B zu befördern. Für die gibt es Pfade und Gassen.

Das wiederum hängt mit dem Phänomen der Stadt zusammen, also mit dem Zivilisation erzeugenden Umstand, warum Menschen, die nicht miteinander genetisch verwandt sind, konkret keinem Clan oder einer Sippe in der Blutslinie angehören, auf engstem Raum miteinander zusammenleben wollen. Aber dazu später.

Anderseits ist die Entscheidung des Berliner Senats, die Stadtstraßen quasi zu befrieden, als seien sie Kriegsschauplätze, und autofrei zu machen verständlich, weil solch ein Zusammenschluß menschlichen Abfalls aus Arbeitsscheuen, Verrückten, Perversen, von hier bis dort Denkenden, seltsamen und seltsam aussehenden Frauen, irren Fanatikern, die von der Stinker-WG zum Manager-Gehalt-Job Gewählten und nutzlosen Ausländern mangels Bildung gar nicht anders kann, als für seine Entscheidungsfindung einen einzigen Bezugspunkt heranzuziehen: Die Legende.

1974 eröffnete in Andernach am Rhein, von wo ich ein paar Kilometer entfernt wohnte, ein Jugendzentrum. Ich war dabei! Zu Anfang kamen auch jede Menge Hippies und Studenten. Diese waren Kinder jener, welche die BRD nach dem Krieg aufgebaut hatten. Vielleicht in keiner so komfortablen Situation wie die heutigen Wohlstands-Kids, so doch allen Beschwernissen der unmittelbaren Nachkriegsgeneration entledigt. Obwohl zu jener Zeit der Links-Terror à la RAF das große Thema war, wäre es eine Lüge, diese damaligen jungen Leute aus heutiger Sicht nachträglich in die Nähe eines wie auch immer gearteten Radikalismus zu rücken. Nein, ihre Spinnereien gestalteten sich bedeutend harmloser.

Vielmehr anverwandelten sie Legenden, die jeder Zeitgeist so mit sich bringt, zu ihrer Weltanschauung. Ob sie dabei auch ihr restliches Leben blieben, weiß ich nicht. Jedenfalls erwuchs im Laufe der Jahre aus diesen zarten Legenden-Pflänzchen die heutige grüne und gutmenschliche Ideologie, die gegenwärtig in jeden einzelnen Bereich hineingreift, auch in den privaten, und nun mehr den Wohlstand eines ganzen Volkes zu verwüsten droht.

Legenden deshalb, weil diese jungen Leute, obgleich damals mit einer viel besseren Bildung ausgestattet, als die heutigen, trotzdem einfache, von irren Gurus in die Welt gesetzte, ja, aus Kinderbüchern entlehnte Erklärungen für ihr schräges Weltbild  favorisierten.

Auch damals war der Verzicht, das radikale Aufgeben von etwas, das sich erfolgreich durchgesetzt und Wohlstand geschaffen hatte, in aller jugendlichem Munde. Das Gegenteil davon hieß “Konsumterror”.

Das Blöde oder Paradoxe daran war jedoch, daß der Lebensstil dieser Hippies und hippieesk sein Wollenden auch ziemlich viel Kohle kostete. Ob es die langen gebatikten und mit allerlei Firlefanz bestückten Maxi-Kleider der Damen betraf oder die Jeans und die indisch gestylten Hemden mit bis fast zum Bauch offenen Kragen, der ebenfalls schwerst indisch angehauchte Modeschmuck, der alternative Schnickschnack in Wohnungen und Zimmern, die große Musik-Anlage, die Schallplatten der Superbands wie Pink Floyd, Supertramp, David Bowie usw., die vielen Reisen in den Süden, insbesondere nach Indien, die wie die Pilze aus dem Boden schießenden Discotheken und last not least die diversen Rauschmittel, das alles wollten die Anbieter der schillernden Ware genauso gelöhnt bekommen wie bei der spießigen Schrankwand in Gelsenkirchener Barock.

Es führte kein Weg daran vorbei, daß auch für das Konsumieren der “Szene”, wie man damals so sagte, irgendeine Gegenleistung, konkret Geld, erbracht werden mußte. Nur wurde es im Gegensatz zu dem traditionellen Paar, das gerade geheiratet hatte und sich mit Ach und Krach eine Resopal-Küche geleistet hatte, nicht unter “Konsumterror” gelabelt. Die Legende wollte es, daß dieser Lifestyle in der Selbstsuggestion ums Verrecken als ein Bild von sich ständig umarmenden und von Luft und Liebe und von Tickets für das Barclay-James-Harvest-Konzert lebenden Paradieskindern leuchtete. Da verwundert es kaum, daß am Ende das an der Nadel hängende Bürgertöchterchen sich für den nächsten Schuß von dem örtlichen Baulöwen für einen Hunderter in den Arsch ficken ließ.

Kurzum, verzichtet wurde schon vor 45 Jahren auf gar nix. Nur die Kriegsgewinnler einer Legende wie z.B. heutzutage die erneuerbare Schwindel-Energie-Barone und Klimawandel-Scheiße-Abzocker wechseln.

Vermutlich hatte sich das mit dem Konsumterror irgendein geisteskranker Waldschrat ausgedacht, und über sieben Ecken war er es dann zu einem Jugend-Mem mutiert. Später hübschte man dieses Mem noch mit Nachhaltigkeit, Schonen von Ressourcen und mit dem Klima-Dinges auf, so daß der Kampf gegen den guten alten Konsumterror schließlich heute zur Staatsräson geworden ist und eine einst stolze Industrienation in die Knie zwingt.

Doch Manches ändert sich nie. Exakt wie zu meiner Zeit den Nachwuchs-Hippies fällt es jüngst einem Grünen-Politiker und Mitglied des Bundesvorstandes der Grünen Jugend namens Timon Dzienus in seiner Verblendung und grenzenlosen Doofheit nicht auf, daß selbst Kapitalismuskritik nur mit den Mitteln des Kapitalismus zu bewerkstelligen ist, wenn sie optimalen Erfolg haben soll.

Okay, eine Sache gab es damals in der Tat nicht, nämlich die inzwischen zu der staatlich anerkannten Fata Morgana gewordene Verwischungen zwischen Mann und Frau. Da wäre echt keine Sau draufgekommen. Keine Frau hätte seinerzeit einen männlichen Hippie mit langen Haaren bis zum Arsch für irgendwas Diverses gehalten und ebenso kein Mann eine Lesbe für das Dritte Geschlecht. Was es aber wie heute auch zu jener Zeit gab, waren Freaks, sowohl männlichen als auch weiblichen Geschlechts.

Sie suchten immer unsere Nähe, weil sie uns wegen unserer Jugendlichkeit per se für Flower-Power-People hielten, denen angeblich alles egal ist, und für ihren kranken Kopf um Verständnis bettelten. Niemand wollte mit ihnen etwas zu tun haben, nicht deshalb, weil man ihre Lebensweise verdammte, sondern weil sie so wahnsinnig bizarr waren und mit ihnen niemand etwas anzufangen wußte. Wer hätte gedacht, daß diese Irren und Perversen eines Tages ausgerechnet im Heiligtum eines jeden Volkes, nämlich in der Sphäre der Bipolarität zwischen Mann und Frau, der Familie und Kinder zu keinen Widerspruch duldenden Hohepriester ernannt werden sollten, wobei ihnen vor Weggetreten-Sein schon grienend sabbelnde Politiker zur Kreuze kriechen und ihre Zwangsjacken-Theorien sogar in Gesetze gießen würden.

Nichtsdestotrotz beruht auch diese Scheiße auf einer Legende, die sich irgendwelche Furzköpfe, meist weibliche (oder rudimentär so aussehende), ausgedacht haben. Da sie dysfunktionale Gestalten sind, über die man sich früher immer lustig gemacht hat, drehen sie den Spieß einfach um und behaupten, der Handicapte wäre der Normallfall, bloß der Normale wüßte es nicht. Selbstverständlich gibt es den sogenannten Diversen nicht, da schaue jeder/jede in seine Unterhose. Es gibt nur Mann, Frau und den Handicapten, entweder biologischer oder geistesgestörter Natur. Deshalb wollen diese Verwirrten nie über die Biologie reden und sagen einfach “Wat dem eenen sin Uhl, is dem annern sin Nachtigall” oder alternativ “Auch Männer können menstruieren und Kinder bekommen” und ähnlichen Bullshit.

Legenden entstehen dadurch, daß sie zunächst außergewöhnlich und unglaublich klingen, aber irgendwelche Bekloppte sie immer mehr mit Pseudo-Erklärungen und Pseudo-Rechtfertigungen ausschmücken und diese bis zum Exzeß wiederholen, so daß in einem ein Da-muß-ja-was-dran-sein-wenn-darum-so-ein-Aufhebens-gemacht-wird-Gefühl entsteht. Der Trick besteht darin, daß man gar nicht mehr auf die Erzähler der Legende schaut, sondern sich allen Ernstes damit zu beschäftigen beginnt, ob der Schwachsinn nun wahr ist oder nicht. Ab da folgt man nicht mehr seinem gesunden Menschenverstand, sondern der scheinbaren und inszenierten Logik der Bekloppten, die sich nun mehr als Experten in der Sache ausgeben.

Würde man ein Gruppenphoto von allen Meinungsführern in der Gender-Industrie machen, könnte man leicht auf den Gedanken kommen, daß man die Belegschaft einer Geisterbahn vor sich hätte. Ausgerechnet diese Deformierten sollen sich in Sachen Geschlechter und Sexualität auskennen?

Würde man heute ein Gruppenphoto von allen Umwelt-Aktivisten der 80er und 90er machen, sähe man einen Club von Millionären und hochbezahlten Beamten und Politikern, die bewiesen haben, daß der Kampf gegen die sinistere Industrie, Atom-und-Auto-Lobby und ähnliche Menschheitsverbrecher erstaunlicherweise doch eine Villa mit Swimmingpool abwerfen kann.

Betrachtet man die heilige Greta etwas genauer, sieht man ein zutiefst geistesgestörtes Mädchen, das sich wie man hört für das Überleben der Menschheit zerreißt, von dem man sich jedoch kaum vorstellen kann, daß es irgend etwas mit Menschen anzufangen weiß.

Und nehme man unsern Freund Timon Dzienus von der Grünen Jugend beim Wort, so muß man offenkundig davon ausgehen, daß der Gründer von Apple Steve Jobs auch damals in einem Kombinat in der DDR sein kreatives Wirken hätte entfalten und irgendwann der Welt das i-Phone schenken können, wobei er jedoch zur Arbeit stets mit dem Trabi fuhr.

Alle diese dubiosen Figuren haben ihren Ruhm und Wohlstand Legenden zu verdanken, die man dem tumben Volk als wahr und irre wichtig verkauft hat, bis der Hokuspokus schließlich Allgemeingut und angeblich unbestreitbar, ja, “Wissenschaft” geworden ist und das Eingreifen des Staates mittels Gesetze erforderte. Des Kaisers neue Kleider gibt es viele, und deren Herstellung machen uns Jahr um Jahr immer ärmer.

Eine Legende aus jüngster Zeit ist die Vision von der autofreien Stadt wie sie gegenwärtig in der Friedrichstraße in Berlin gesponnen wird.

Man kennt das: Der Bauer schmaucht nach getanem Tagewerk auf dem Hof an seiner Pfeife und trinkt dazu Bier aus dem Krug. Die Hühner trippeln gackernd auf dem zerstreuten Heu, die Vögel zwitschern, Kuh Else muht aus dem Stall ihr Wohlbefinden heraus, und im Hintergrund leuchtet das Abendrot in atemberaubenden Farben.

Warum sollte so etwas nicht in einer 3,769 Millionen Einwohner starken Stadt wie Berlin möglich sein? Also natürlich nach Bedarf, wenn es einem grad paßt. Ansonsten soll der urbane Charakter, das Zur-Verfügung-Stehen von allem, was der Städter so braucht, wünscht, sich damit amüsiert und das quirlige, bisweilen stressige City-Gefühl aufrechterhält, so bleiben wie es ist. Nur die Autos sollen verschwinden, die Transporter auch, die die Adern der Stadt täglich mit dem Warenblut versorgen. In den Fußgängerzonen geht es ja auch, obwohl diese unglaublich steril wirken und wo man sich außer beim Einkaufen nicht wirklich gern aufhält und wo man stets nach Mittag unterwegs ist und die vielen Laster, welche die Waren anliefern, nicht mitbekommt.

Was den Berliner Politiker-Darstellern grün-roter Denke vorschwebt, ist die abgedroschene Legende, daß man in der Stadt wie auf einem Bauernhof leben kann, ohne daß das städtische Flair und die Infrastruktur verlorengeht. Dazu ist aber eine Stadt nicht gedacht.

Im Gegensatz zum Landbewohner will der Städter wie bereits erwähnt alles. Er möchte entlegenste Cafés, Restaurants und Clubs besuchen, zum Sportstudio, Hallenbad und ins Kino, aufs Amt, zu seinem Arbeitsplatz usw. Das ist der Sinn einer Stadt, dafür wurde sie “erfunden”, und deshalb ist der Städter auch bereit, mit völlig fremden Menschen zusammenzuleben, ja, mit ihnen zusammen eine gemeinsame, eine urbane Identität zu entwickeln. Doch ohne Vehikel ist eine Stadt nicht vorstellbar, war sie bereits vor Tausenden von Jahren nicht. Im Gegenteil, sie verwandelt sich ohne sie in das Land zurück, wo man vielleicht einmal am Tag eine Kutsche sieht oder in der Moderne einen Bus. Wo halt nix los ist.

Der Kniff der grün-roten Ideologie ist es immer gewesen, aus naiven Bildern, mehr noch Kinderzeichnungen zusammengepuzzelte Legenden in die Welt zu setzen, die sich vordergründig großartig anhören, ohne jedoch gleichzeitig eine Erklärung dafür zu liefern, wie es überhaupt zu dem Althergebrachten kam. Warum z. B. Windmühlen für das Mahlen von Weizen irgendwann auf den Motor umgestellt haben, obwohl die Windkraft doch so eine tolle Sache war und ist. Warum jeder Mensch auf diesem Planeten aus einer Gebärmutter kommt, obwohl die äußeren und inneren Geschlechtsorgane eines Menschen bei seinem Geschlecht angeblich überhaupt keine Rolle spielen. Und warum Straßen in einer Stadt ohne Autos wie ausgestorben wirken, obwohl doch gerade dann die Städter massenhaft auf die Straße rennen müßten.

Wie gesagt, alles eine Frage der Legende.

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