Aus meinem demnächst im “Verlag Antaios” erscheinenden Buch DAS STERBENDE VOLK / Vom Verschwinden der Deutschen

Es ist nicht schlimm, daß das deutsche Volk stirbt. Es ist nur traurig. Viele Völker kamen und gingen, entstanden und verschwanden wieder von der Erdkugel oder lösten sich in anderen Völkern auf. Die Altägypter, die einen unverwechselbaren Phänotyp besaßen und einen ganz spezifischen “Style” pflegten, sie gibt es seit Jahrtausenden nicht mehr. Ebenso nicht die Mykener und Phönizier und andere sonder Zahl. Selbst die heutigen Griechen haben mit jenen Griechen zu Zeus Zeiten, die die Grundpfeiler unserer abendländischen Identität errichteten, nur dem Namen nach etwas gemein.

Die Gründe für das große Verschwinden sind vielfältig, aber fast nie steckt ein Masterplan dahinter. Es ergibt sich so. Selbstverständlich gibt es Angriffskriege, aggressive bis genozidale Expansionen und Besatzungen, um ein Volk niederzuringen oder es sich zur Beute zu machen. Aber die Ziele sind in Wahrheit ganz andere: Erweiterung des Territoriums, Ausplünderung, sexueller Raub (der Frauen), die Gier nach einem bestimmten begehrenswerten Ort, einer Stadt, nach reichhaltigen Ressourcen oder einem besser verträglichen Klima usw. Beispielhaft in diesem Zusammenhang sei die Dezimierung und Ausrottung der Indianer Nordamerikas genannt, die dem Aufbau der Neuen Welt im Weg standen, die störten, einfach nicht zu gebrauchen waren für die Besiedlung und Bewirtschaftung des großen Ganzen.

Der Austausch und die Auslöschung der Einheimischen waren jedoch stets ein “Nebenprodukt”.

Mit einer Ausnahme. Die europäischen Juden wurden von den deutschen Nationalsozialisten nicht einfach so im Vorbeigehen fast bis zur Gänze ermordet, sondern weil das Motiv auf einem rassischen Wahn beruhte, zwar auf einem über Jahrhunderte gewachsenen Wahn, dennoch ganz gezielt, völlig irrational und selbstzerstörerisch. Natürlich gab es dabei auch viel abzustauben: Die von den Juden bis dahin besetzte Posten, die nun einem selber auf den Schoß fielen, all ihr konfisziertes Vermögen, insbesondere jedoch das perverse Gefühl eines Frühjahrsputzes des Blutes. Warum es allerdings ausgerechnet ein so cleveres Volk wie es die Juden traf, bleibt weiterhin ein Rätsel.

Vielleicht gibt es noch eine weitere Ausnahme. Ein Volk, das sich freiwillig austauschen und “ausdünnen” läßt, ohne angegriffen und okkupiert worden zu sein und ohne daß es aktuell gewaltsam vertrieben würde, sind die heutigen Deutschen. Allerdings verstehen sie sich nicht mehr als solche, was zum Kern des Phänomens führt. Sie verstehen sich nicht einmal als Weltbürger, denn die meisten Weltbürger leben in Armut oder viel ärmeren Verhältnissen und haben sehr positive Gefühle zu ihrem Volk und Nationalstaat.

Die Deutschen dagegen betrachten ihr Land als ein Freizeitpark für alle Besucher der Welt und mit Ewigkeitsgarantie. Wer in den Park hineinkommt und wer wieder geht, interessiert sie nicht. Ebenso sehen sie nicht, daß der Park immer heruntergekommener aussieht, überall die Farbe abblättert, viele der Attraktionen defekt sind und nicht mehr funktionieren, obwohl der Eintrittspreis ständig steigt, und überhaupt die ganze Anlage wie ein Schatten ihrer selbst wirkt. Daß bisweilen Menschen darin vergewaltigt, zum Krüppel geschlagen und ermordet werden, und das nicht zu wenig, tangiert sie ebenfalls nicht, weil es sich ja um ein gesichtsloses Publikum handelt, mit dem man nichts am Hut hat. Und daß immer mehr Besucher nicht aus der Gegend zu stammen und keinen Eintritt bezahlt zu haben scheinen, ist auch Banane. Die Parkbetreiber sollen sich um solche Probleme kümmern.

Um diese Metapher nicht zu Tode zu reiten: Es geht um die Freizeitpark-Illusion, um den Schein eines Deutschlands, in dem sich alle abgesichert, umsorgt, bespaßt und den Standards eines modernen westlichen Landes habhaft zu sein wähnen, obwohl gleichzeitig und immer mehr sowohl finanzielle als auch zwischenmenschliche als auch rein ästhetische Einbußen zu verzeichnen sind. Ihre Landsleute, die Sitten und Gebräuche ihrer Heimat, ihre deutsche Identität zeichnen für Deutsche nichts aus, was auch nicht irgendwo anders und bei irgendwelchen anderen zu finden wäre. Sie haben kein Problem damit, die Feste anderer Länder und Ethnien zu feiern bis hin zum islamischen Ramadan, und was Speisen anbelangt, wissen nur noch ganz wenige Deutsche, wie man ein deutsches Essen kocht.

Infolgedessen herrscht keine Solidarität mehr unter den Deutschen, ja paradoxerweise wird das Eigene sogar als fremd, als gestrig empfunden. Ein gegenteiliger Effekt tritt ein. Mittels einer bis in die 60er zurückreichenden, massenpsychologischen Hirnwäsche betrachten sie alle Weltbewohner als die wahren Deutschen mit irgendwie wahrhaftigeren deutschen Werten, die man ihnen erzählt hat.

Das Grundgesetz, das sie nur vom Hörensagen kennen, denn gelesen haben sie, wenn überhaupt, lediglich den ersten Absatz davon, ist für sie eine Art Navigationssystem, daß sie, ohne es sich erklären zu können, wie es funktioniert und wann es zuletzt upgedatet wurde, schon ans Ziel bringen wird, wo immerwährende Sonne scheint. Wenn sie in den Fernsehnachrichten Syrer oder andere Moslems und ihre verletzten Kinder vor ihren kaputtgebombten Häusern sehen, glauben sie nicht, daß außerhalb ihres Vergnügungsparks da draußen eine archaische Welt voll religiösem Wahn, irrationaler Aggressionsausbrüche von Männern mit einer Steinzeit-Denke, mittelalterlicher Aberglaube, unfaßbarer Dummheit und einer ekelhaften, menschenverachtenden Kultur existiert. Nein, sie glauben, dort hätten sie nur nicht das deutsche Grundgesetz gelesen, die Hausordnung des Vergnügungsparks.

Wenn sie die Folgen der Invasion in tausendfacher bekopftuchter, verschleierter und sinnlos umhergammelnder schwarzer Gestalt auf ihren Straßen sehen, glauben sie nicht, daß das auch mit dem So-sein dieser Fremden, auch mit ihrem genetischem So-sein, zusammenhängt, sondern mit deren speziellem Geschmack, der mehr “Vielfalt” in ihre eh schon vor lauter Vielfalt matschig gewordene Gesellschaft bringt. Und wenn es zu schwerwiegenden Konflikten kommt, ihre Kinder bestialisch vergewaltigt und ermordet, ihre Nachbarn in die Intensivstation geprügelt und ihre eigene Kultur Stück für Stück gegen eine primitive ausgetauscht werden, glauben sie zwar nicht, daß all das früher vielleicht auch so gewesen sei, aber halten es für den Preis eines modernen Lebens nach dem Motto “Trouble in Paradise”.

Kurzum, die Vergnügungsparkbesucher glauben, diese anderen Menschen seien “Menschen wie wir”, mehr noch, es seien Deutsche, nur eben ohne einen deutschen Paß, der für sie eh ein veraltetes Utensil ist. Schließlich sind ja heutzutage alle und alles austauschbar.

Die Mehrheit der Deutschen glaubt keinen Augenblick daran, daß der Vergnügungspark irgendwann geschlossen werden könnte, weil die Besuchermischung darin “kippt” und das Ganze nicht mehr bezahl- und aushaltbar geworden ist. Sie reagieren sogar auf solche Kritik allergisch und bezichtigen den Kritiker des Rassismus und der Menschenfeindlichkeit. Hauptsache das Karussell dreht sich weiter.

Statt sich mit der Frage zu beschäftigen, woher sie kommen, wohin sie gehen und was aus ihnen inzwischen geworden ist, sind die Deutschen ganz vernarrt in das Illusionstheater, das täglich im Vergnügungspark aufgeführt wird. Dabei entwickeln sie absonderliche Psychosen wie den Sektenglauben an die Klimaerwärmung, obwohl sie fast das ganze Jahr über vor Kälte vor sich hinbibbern. Wie ihre Urahnen sind auch sie besessen von der Sexualität, allerdings in einer pervertierten Manier, bei der es nicht um die Sexualität geht, die von 98 Prozent des Volkes praktiziert wird, sondern um das Abseitige dabei. Diese Besessenheit geht soweit, daß sie sogar an der Unterscheidbarkeit von Geschlechtern zweifeln, und Medien sich dieses Thema betreffend mit nichts mehr anderem beschäftigen – Chimäre total.

Der Deutsche ist der ideale und verläßlichste Denunziant. Im Gegensatz zu Denunzianten in anderen Völkern, bei denen die Sache sehr praktisch gehandhabt wird und man denunziert, um sich einen materiellen oder anderwärtigen Vorteil zu verschaffen, denunziert der Deutsche aus Leidenschaft und völlig uneigennützig. Es ist sein Hobby und sein wahrer Kern. Wenn er an etwas glaubt, sei es eine politische Einstellung oder eine allgemeine Weltanschauung, so ruht er nicht, bis er auch alle anderen überzeugt … nein, überzeugen ist das falsche Wort. Er wird fuchsteufelswild, wenn andere mit seiner Meinung nicht übereinstimmen.

Da er jedoch gleichzeitig sehr feige ist, um für seine Überzeugung mit offenem Visier zu kämpfen, wählt er in der Regel den Weg des Anschwärzens, egal anonym, bei der Arbeitsstelle des Gegners, bei dessen Freunden und Bekannten oder noch besser direkt mit einer Anzeige, die erstens gratis ist und zweitens der Denunziation sozusagen ein staatliches Prestige verschafft.

Ein weiterer Grund, weshalb die Deutschen keinen Wert auf ihre Identität legen und das Land, dem sie entstammen, mit Gleichgültigkeit betrachten, als wäre es eine Art Touristenresort, bei dem es keine Rolle spielt, wo es sich befindet und wem es gehört solange die Leierkasten-Musik spielt, beruht auf der Illusion, daß sie reich wären. Sie haben sehr viele Klischees über andere Länder im Kopf. Demnach leben die Italiener weiterhin so ärmlich wie in dem Neorealismus-Film “Fahrraddiebe” von 1948, die US-Amerikaner wohnen in Trailer-Parks und sind ständig in der finanziellen Klemme wie in “Breaking Bad”, so daß sie Drogen verkaufen müssen, und griechische Alexis-Sorbas-Rentner sterben des Hungers.

Nur in Deutschland, einem Land, in dem die größte Industrie die Steuergeld- und Abgaben-Industrie ist, die ein jährliches Umsatzvolumen von einer knappen Billion Euro generiert, wähnen sich die Deutschen beim Kauf eines Flatscreens von Samsung für 378 Euro oder beim Buchens eines 10-Tage-Pauschalurlaubs auf Mallorca für 620 Euro als Millionäre.

Fast alle wohnen zur Miete, krebsen von einem Monat bis zum nächsten in ihrer Blase der Wohlstandsillusion dahin, haben Depressionen, die ihnen irgendwelche ebenfalls depressive Psychopathen aus den Medien als Folge von Kindheitstraumata verkaufen, obgleich die wirkliche Ursache die eingetrudelte Rechnung für die Waschmaschinen-Reparatur ist, beschäftigen sich den ganzen Tag mit imaginären Reichen, diesen Arschlöchern, denen man ihren Reichtum “wegnehmen” sollte, obwohl sie überhaupt keine Reiche kennen und nicht wissen, wie Reichtum entsteht, fühlen sich zwar heimat- und im buchstäblichen Sinne sprachlos und völlig fremd angesichts der Ausländerhorden in den Fußgängerzonen, disziplinieren ihre Gedanken jedoch im nächsten Moment zu dem Tagtraum, daß ausgewachsene junge Männer “südländischer” Façon an einem Werktag in Freizeitkleidung und Schleier- und Afrofrauen mit drei Kindern und einem Schwangerschaftsbauch alsbald ihre Rente bezahlen werden, finden nichts dabei, daß ihre Töchter, ihr eigentliches und biologisches Humankapital, von Analphabeten und Sintflutlichen gefickt und geschwängert werden, während ihre Söhne sich beim Betrachten von PornHub der Illusion hingeben, daß sie irgendwann auch daran kommen werden, jagen unentwegt blonde, blauäugige Nazis, wie es der gute Regierungston verlangt, zumindest irgendwie nazihaft Sprechende, weil sie sonst niemanden jagen dürfen, denn irgendwie muß sich die Frustration wegen ihres beschissenen Lebens ein Ventil verschaffen, und schlußendlich glauben sie, daß sowohl ihr emotionales als auch wirtschaftliches Glück von diesen häßlichen Witzfiguren in den Regierungsbänken abhinge, kraß verkennend, daß für all ihr Leiden eben dieselben verantwortlich sind.

Alle Rechte Akif Pirinçci und Verlag Antaios vorbehalten © Bonn / Schnellroda

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