“Wenn Sie allerdings selbst den industriell organisierten Massenmord an Millionen von Menschen für eine gute Idee halten, hoffe ich, dass Sie ab heute jede Nacht von Menschen träumen, die verzweifelt aufeinander klettern, um dem Gas zu entkommen. Und dann schreiend aufwachen. Vielleicht hilft das ja.”

Diese Zeilen stammen nicht aus einem Horrorroman, in dem die Vernichtung der Juden im Dritten Reich als Staffage benutzt wird, um beim Leser Grauen und Schauer auszulösen. Sie sind auch nicht aus einer Rede am Holocaust-Gedenktag. Nein, sie stammen aus der Kolumne “Wie man Nazis erkennt” von Christian Stöcker, dem “Kognitionspsychologen und seit Herbst 2016 Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW)”, auf SPIEGEL-Online von heute. Da Chemnitz für die Bestatter Deutschlands und Co-Vergewaltiger und -Mörder des deutschen Volkes eine Art “Schuß vorm Bug” darstellt, hat Christian eine geniale Idee, wie man Demonstrationen und Unmutsäußerungen von rechten Schnauze-voll-Deppen, die so einen syrischen 25fachen Messerstich in die Eingeweide ja gar nicht zu schätzen und zu genießen wissen, einfach abschaffen könnte.

Naja, das ist nicht ganz richtig. Eigentlich will Christian rechte Schaustellungen nicht direkt abschaffen, denn er ist ja im Grunde seines Herzens ein Liberaler, was auf die heutigen gesellschaftlichen Verhältnisse gemünzt linksradikal meint und bei der Jobsuche in der Geschwätzswissenschaftsbranche äußerst erfolgsversprechend ist. Vielmehr sollen diese Braungesinnten freiwillig nicht zu Demos hingehen bzw. sofort kehrtmachen, sobald fünf Leute unter 5000 oder 10 000 den Hitlergruß zeigen. Sonst stimmen sie der Judenvergasung reloaded automatisch zu. Das Problem wäre jedoch, daß man ja heutzutage die Nazis gar nicht so richtig erkennen würde:

“Es ist schwieriger geworden, Nazis auf Anhieb zu erkennen. Lange haben sie sich selbst meist klar markiert, mit rasierten Köpfen, Springerstiefeln und so weiter. Mittlerweile haben Nazis öfter mal sogenannte Fleischtunnel in den Ohrläppchen, sie tragen Ziegenbärte und Kapuzenpullis. Manche sehen aus wie fette Türsteher, andere wie die Säufer, die vor Einkaufszentren herumhängen und Passanten anpöbeln.”

Okay, wo Christian recht hat, hat er recht. Auch der Look der Gegenseite ist unübersichtlich geworden. Sahen früher Leute, meist Studenten und Akademiker, die Menschentötungsfabrikanten wie Stalin, Mao, Pol Pot und Konsorten angebetet haben und gegenwärtig ihren kommunistischen Terror unter der Bevölkerung multikulti-gewandelt agilen Messermännern aus dem Morgenland überlassen, noch bürgerlich gekleidet aus, sehen sie heute entweder wie Ministerpräsidenten oder wie Scheißhausratten aus, in deren unmittelbarer Nähe ein Arsenal an Farbspraydosen und ein Müllsack mit Kacke explodiert ist. Oder sie gehören dem Schwarzen Block an und wirken wie Statisten in einem Eminem-Rap-Video. Natürlich gibt es Ausnahmen wie diese Dame hier:

Die sieht heute noch genauso stilsicher gekleidet aus wie damals und ist seit 300 Jahren Vizepräsidentin des Nie-wieder-Deutschen Bundestages. Eine beachtliche Konsistenz. Da die demonstrierenden Schweinebacken in Chemnitz nicht schlau sind wie Christian und einfach so den als harmlose Ganzkörpertätowierte camouflagierten Nazis hinterherrennen, erklärt er, woran man Nazis erkennt:

“Die einfachste Methode, Nazis in der Öffentlichkeit zu erkennen, ist der sogenannte Hitlergruß. Wer Adolf Hitler war, muss ich sicher nicht erklären, aber offenbar doch noch einmal daran erinnern, dass er gemeinsam mit anderen verabscheuungswürdigen Menschen dafür gesorgt hat, dass Fabriken mit dem Zweck gebaut wurden, Menschen umzubringen.”

Vorsicht, Christian, Vorsicht. Dein Leser könnte dich nämlich mißverstehen und glauben, daß sie alle Leute, die durch ein bestimmtes Zeichen oder eine spezifische Gewandung ihre Affinität zu einer Tötungsideologie bekunden, zu vermeiden haben. Und das darf ja wohl nicht sein. Nehmen wir zum Beispiel den Islam, der in seiner Geschichte im Vergleich zu den Nazis das Sechsfache an Menschen massakriert hat und insbesondere durch die Kleidung der Moslem-Frauen und den sich inflationär vermehrenden Allah-Tempeln allüberall seinen Herrschaftsanspruch signalisiert und plakatiert. Die Chemnitzer können durchaus in so einer Islam-Demo mitmarschieren, da hat niemand was dagegen. Du auch nicht, nehme ich an. Denn erstens waren diese Massakrierten alles Ungläubige oder irgendwie andere Falschgläubige und zweitens, naja, die Fotzen gehören halt gefickt und bei Widerworten paar aufs Maul geklatscht und gut is. Wenn also wieder mal eine Demo mit Kopftuchmädchen und Schleiereulen ansteht, nur zu, ihr Chemnitzer!

Desgleichen verhält es sich mit der linken Ideologie, die bis jetzt im Vergleich zu den Nazis das Vierfache an Menschenmaterial ins Jenseits gemordet hat. Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn man z. B mit der komplett aus Mißgeburten bestehenden Antifa “demonstriert”, die bei solcherlei Anlässen sogar eigene Fahnen und Logos auf der Kleidung trägt und anläßlich des G20-Gipfels in Hamburg letztes Jahr ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt und 476 Polizisten die Vorzüge einer Intensivstation hat angedeihen lassen. Sie hat ja nicht den “Sieg Heil” gemacht. Man darf als Bekenntnis für eine bessere sozialistische Welt auch eine Mao-Mütze tragen, obwohl Herr Mao schätzungsweise 120 Millionen Menschen ins Grab geschaufelt hat. Aber da muß man differenzieren. War ja zum einen kein Gas im Spiel, und die Leute sind einfach so verhungert, und zum anderen handelte es sich bei ihnen bloß um schlitzäugige Pappchinesen.

Ebenso hat Christian bestimmt nichts dagegen, wenn die Chemnitzer mit der Partei DIE LINKE demonstrieren, deren Spezialität vor nicht einmal 30 Jahren darin bestand, “Republikflüchtlinge” an der Mauer wie die Hasen abzuknallen. Solange man den Hitler-Gruß nicht zeigt, ist alles in Butter. Man darf jedoch auf keinen Fall “Juden ins Gas” skandieren … ach nee, das war ja eine andere Geschichte, bei der die Polizei dem Moslem-Mob sogar das Megaphon reichte.

“Ein weiteres Erkennungsmerkmal sind die Sprüche, die Nazis skandieren, wenn sie sich gemeinsam stark fühlen wollen: ‘Frei, sozial und national’, ‘Hier marschiert der nationale Widerstand’ sowie ‘Deutschland den Deutschen, Ausländer raus’. Wenn Sie sich in oder neben einer Gruppe wiederfinden, die solche Sprüche skandiert, handelt es sich um Nazis, ganz einfach.”

Ja, alles ganz unappetitlich und irgendwie uncool, mein Bester. Bis auf eine Kleinigkeit. Ich weiß, du wirst mich jetzt für den pingeligen Spießer im Restaurant halten, der immer ein Haar in der Suppe findet. Aber “Deutschland den Deutschen” steht so im Grundgesetz, nur geringfügig anders formuliert, und wenn ein Volk oder auch nur ein Teil des Volkes zu der Meinung gelangt ist, daß Ausländer raus aus diesem Land müssen, so steht es ihm frei, diese Meinung öffentlich kundzutun. Die echten Nazis übrigens sagten eher das Gegenteil: “Polen, Frankreich, Tschechei, Niederlande, Skandinavien, Griechenland, der Balkan sowieso, Europa, die Welt den Deutschen.”

Außerdem würden Nazis immer neue “Vereinigungen” gründen. Tja, was soll man dazu sagen? Praktisch wie die Bundesregierung. Da aber Christian immer noch unsicher ist, ob er den doofen “Sachsen” das Nazi-Ding wirklich ausführlich und bis ins letzte Detail erklärt hat, erhofft er sich Hilfe von der Mengenlehre:

“Wie verhält man sich nun, wenn man sich neben Nazis wiederfindet? Auch hier gibt es eine einfache Regel: Es gibt Nazi-Aktionen und andere Demonstrationen. Es gibt aber keine Demonstrationen, bei denen grölende Nazis mitlaufen, die trotzdem keine Nazi-Demonstrationen sind. Es ist wie mit Hühnerbrühe: Nur ein paar Tropfen Blausäure, und schon ist die schöne Suppe völlig ruiniert.”

Ähm, nö, die Suppe ist dann nicht nur ruiniert, sondern man ist tot, wenn man die trinkt. Seltsamer Vergleich. Ebensowenig wird man als Teilnehmer einer Demonstration automatisch zum Nazi, nur weil ein paar vom Verfassungsschutz bezahlte Dämlacks darin “Heil Hitler!” brüllen. Aber man spürt, der Christian kommt allmählich zum komödiantischen Abschnitt seines Textes:

“Man kann, das wird den einen oder anderen überraschen, mit einzelnen Nazis durchaus in bestimmten Fragen einer Meinung sein. Ich zum Beispiel mag Bolognese lieber als Pesto, und das gilt sicher auch für den einen oder anderen Nazi.”

Da ist was dran. Der Christian pißt vermutlich auch durch das gleiche Organ wie ein Nazi und er atmet wie ein Nazi oder die Sonne geht sowohl für ihn als auch für den Nazi abends unter und morgens wieder auf. Doch deshalb ist der Christian ja noch lange kein Nazi. Man muß sich das mal vorstellen, für das Publizieren von solch banalem Dünnschiß verlangt der SPIEGEL auch noch Geld.

Da Christian sich weiterhin noch im Unklaren darüber ist, ob alle Schwachsinnigen in Sachsen das auch kapiert haben, verfällt er am Schluß in einen von der mit Debilen nicht dünn gesäten Antifa abgeguckten Kindergarten-Sound. “Leichte Sprache” wird diese Primitiv-Kommunikation heutzutage wohl genannt, glaube ich:

“Nazis haben nämlich nur ein einziges politisches Ziel: Sie möchten, dass Deutschland wieder von Nazis beherrscht wird, die dann mit allen Nicht-Nazis endlich wieder Nazi-Dinge tun können. Fabriken bauen also, in denen alle, die den Nazis nicht passen, bei Bedarf umgebracht werden können: Behinderte, Juden, politische Gegner, Schwule, Lesben, und diesmal sicher auch Muslime und Menschen mit anderer Hautfarbe.”

Einspruch, Euer Ehren! Zunächst einmal ist zweifelhaft, ob die neuen Nazis tatsächlich den Schwulen den Garaus machen würden. Mein Gefühl sagt mir, daß kein geringer Teil von ihnen selber schwul ist. Und wieso sie ausgerechnet die Behinderten eliminieren wollen, erschließt sich mir auch nicht so doll. Schließlich hat jeder in der Familie oder Verwandtschaft eine/n Behinderte/n, auch Nazis. Das hat schon im Dritten Reich nicht geklappt, weil eben aus diesem Grund das Volk einen Riesenrabatz gemacht hat, als man damit zaghaft anfing. Und was die Moslems anbetrifft, soll das wohl ja wohl ein Witz sein. Eher stecken die die Nazis in den Ofen als umgekehrt. Ich sag nur Messer-Genozid.

Eigentlich wollte ich mir noch ein schlaues Schlußwort für Christians Quatsch überlegen. Aber es rekeln sich gerade drei 21-jährige nackte Kunststudentinnen auf dem Eisbärenfell vor dem brennenden Kamin im Wohnzimmer, deren sehnsüchtigen Lustrufe nach mir immer lauter werden. Deshalb überlasse ich dies dem grandiosen Nazi-Kenner himself:

“Wenn Sie also feststellen, dass Sie an einer Kundgebung teilnehmen, bei der auch Nazis mitmachen, gehen Sie schnell nach Hause. Wenn Sie Hitlergrüße, Hakenkreuze oder gar gewaltsame Übergriffe sehen, informieren Sie die Polizei.”

Oder Sie bleiben schön daheim, lassen Gott einen guten Mann sein und holen sich gemütlich einen runter.

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