Der Verlag Ravensburger hat die Auslieferung dreier seiner Kinderbuch-Titel auf einen gewaltigen Proteststurm hin (180 Tweets) gestoppt. Es handelt sich dabei um Begleitpublikationen zu dem Kinderfilm “Der junge Häuptling Winnetou”. Man nimmt Anstoß an der dummdreisten Romantisierung und kulturellen Aneignung der sogenannten Indianer, also einer indigenen Bevölkerungsgruppe in Sachsen.
Ein Sprecher des Verlags Ravensburger erklärte, man habe “sorgfältig abgewogen” und beschlossen, die Titel aus dem Programm zu nehmen. Man sei nämlich inzwischen “zu der Überzeugung gelangt, daß angesichts der geschichtlichen Wirklichkeit, der Unterdrückung der indigenen Bevölkerung, hier ein romantisierendes Bild mit vielen Klischees gezeichnet wird”. Winnetou sei “weit entfernt von dem, wie es der indigenen Bevölkerung tatsächlich erging”. Der Verlag wolle daher “keine verharmlosenden Klischees wiederholen und verbreiten”.
Der Entschluß für den Rückzieher hat für ein großes Medienecho und viele Diskussionen gesorgt. Man fragt sich, wie weit die Identitätsproblematik selbst auf das Feld der fiktionalen Literatur aus alten Zeiten ausgedehnt werden darf.
Was viele jedoch nicht wissen, ist die mir unter der Hand zugespielte Meldung, daß nun auch andere Verlage einige ihrer Titel wegen kolonialer, antiqueerfeministischer, diskriminierender und identitätsleugnender Tendenzen demnächst aus dem Verkehr ziehen wollen.
Hier die Liste dieser Giftbücher:
Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
Verlag: Beck im dtv
Kritik: In diesem offenkundig irgendwelche komischen Gesetze abhandelnden Buch ist von Diversität keine Spur. Ständig ist vom “deutschen Volk” oder ganz platt rassistisch von “Alle Deutschen haben das Recht …” usw. die Rede. Aber nie von hier lebenden Türken, Afghanen, Syrern, Afrikanern, Indianern, Pygmäen oder so. Noch schlimmer, unseren Mitbürgern mit Migrationshintergrund werden indirekt sogar elementare Menschenrechte aberkannt: “Alle Deutschen genießen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet. (Artikel 11)” / “Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. (Artikel 12).”
Und was ist mit Afrikanern? Oder Pakistanern? Die dürfen gar nix oder was?! Dabei ist dieses Land längst multikulturell und divers, und das sogenannte deutsche Volk wird es in absehbarer Zukunft sowieso nur noch in Spurenelementen geben.
Verlag Beck will nach dem Stop des “deutschen Grundgesetzes” eine radikal überarbeitete Version des Textes ausliefern: “Grundgesetz für die ganze Menschheit – mit Fachkommentaren afghanischer Verfassungsrichter”.
Die kleine Raupe Nimmersatt
von Eric Carle
Die “grüne” Raupe mit tiefrotem Kopf, die immer nur frißt und frißt, ist ein klarer Fall von “gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit”. Hier ist die nur notdürftig bemäntelte Anspielung auf den Körperumfang vieler Mitglieder der GRÜNEN, vor allem aber auf korpulente Menschen unübersehbar. Besonders der Schluß des Machwerks, in dem nach zwei Wochen des Wartens aus der Raupe ein wunderschöner Schmetterling schlüpft, leistet dem “Bodyshaming” Vorschub. Der/die Dicke hat also nur eine Existenzberechtigung, wenn er/sie eine Radikaldiät macht, abnimmt (Metamorphose) und so leicht wie ein Schmetterling wird. Dem Magersüchtigen-Kult wird es gefallen.
Der Verlag wird demnächst eine abgewandelte Version des Klassikers herausbringen. Die kleine Raupe frißt solange, bis sie am Ende eine Verwandlung in ein schwarzes Plus Size Model von 180 Kilo für Nike vollzieht.
1984
von George Orwell
Ein Werk purer Menschen- und Demokratieverachtung. Zudem ohne einen einzigen “PoC”. Ein Schwurbler und “Querdenker” namens Winston Smith glaubt nicht, was die Regierung und die öffentlich-rechtlichen Medien im Fernsehen sagen. Dabei leben alle im Wohlstand, haben Arbeit und … haben Arbeit und … haben Arbeit … ja …
Der aufmüpfige Held ist sogar privilegiert und arbeitet in der Medienbrache, also bei der einzig verbliebenen Zeitung im Lande, die es gibt, da durch diese radikale Reduzierung der Publikationen Energie und CO2-Emissionen gespart werden. Eigentlich eine vernünftige Sache. Praktisch wie bei uns im kommenden Winter.
Der mehr oder weniger freigewählte Staatschef heißt, warum auch immer, “der große Bruder” und ähnelt Olaf Scholz auf den SPD-Plakaten der letzten Bundestagswahlen, nur mit Schnäuzer und nicht so dümmlich grinsend.
Der ganze Konflikt der Geschichte entzündet sich daran, daß dieser bornierte Winston Smith nicht “2 + 2 = 5” sagen will, so sehr man ihn auch bittet. Wieso, wegen der rassistischen Mathematik des weißen alten Mannes?
Außerdem fickt der Typ gern, und zwar eine Person mit Vagina, klar, was sonst? Queerfeindlicher geht´s nicht!
Obwohl der Autor uns mit der Geschichte was von Freiheit und so`n Kram erzählen will, plädiert er in Wahrheit für Fleisch essen, in den Urlaub fliegen, für den Eigenheimbau, für das kleine Einmaleins, Winnetou-Filme und all das koloniale Zeug, kurz, “1984” verherrlicht den globalen Fußabdruck. Zum Glück läßt der große Bruder das nicht zu und unterzieht diesen Choleriker einer Spezialbehandlung. Am Ende ist er geheilt und würde nicht nur “2 + 2 = 5” sagen, sondern sogar (7² + √ sin ( π / 2 ) + ln ( 1 ))/2 = (49 + 1 + 0) / 2 = 25.
Nächsten Monat bringt der Verlag eine gänzlich überarbeitete und unserer modernen Zeit angepaßte Version von “1984” heraus. Titel: “2023”. Mit einem Vorwort von Klaus Schwab.
Die Odyssee
von Homer
Klischees, Vorurteile, Sexismus, Frauenhaß, Rassismus, Behindertenverachtung, Gewaltverherrlichung und Touristikwerbung ohne Ende (CO2).
Die Quintessenz der Story: Der Grieche ist von Haus aus faul, arbeitet nicht und läßt sich seinen Müßiggang gern von Steuergeldern anderer Staaten finanzieren. Klar, dabei langweilt er sich, verläßt Frau und Kind und geht auf Abenteuerurlaub, um bei Kriegen, die ihn nix angehen, mitzumischen. Eine Art Kongo-Müller, nur im Trojanischen Krieg.
Jetzt hat er von seinen Gewaltspielen toxisch männlicher Art die Schnauze voll und will nach Hause nach Ithaka, um sich bei Mama auszuheulen. Was für ein Lappen!
Die Irrfahrten des Odysseus gleichen irgendwie dem Trip junger Menschen aus dem Westen, die in den 70ern als Hippies nach Indien pilgerten, weil dort angeblich die Erleuchtung auf sie wartete, und jede Menge astreiner Pot, aber ihnen dort irgendwann die Kohle ausging und sie es unter abenteuerlichen Umständen wieder nach Hause schaffen mußten.
Odysseus ist ein totaler Macho. Anstatt auf den paradiesischen Inseln, die er während seiner Fahrten streift, zu chillen, ist er besessen von der neurotischen Furcht, daß in seiner Abwesenheit zu Hause irgendwer seine Frau ficken könnte. Freier Sex und Partnertausch sind ihm ein Greuel.
Auf seinen Abenteuern trifft er völlig friedliebende Behinderte mit nur einem Auge über der Nase, Kyklopen genannt, die allerdings auch keine Vegetarier sind: Sie fressen ab und zu mal Menschen. Waren halt andere Eßgewohnheiten damals. Odysseus blendet einen von ihnen mit einem glühenden Pfahl und haut ab. Na toll, jetzt kann sich die Gesellschaft um den Krüppel kümmern.
Der ultimative Frauenhaß Odysseus´ zeigt sich, als er völlig harmlose Frauen, die fröhliche Lieder trällern, Sirenen genannt, bezichtigt, mit ihrem betörenden Gesang ihn und seine Buddys auf die Klippen und damit in den Tod locken zu wollen. In Wahrheit ist er total geil auf sie und hat Vergewaltigungsphantasien und sucht nur einen Vorwand, um die unschuldigen Schönen flachzulegen. Was für ein Kotzbrocken!
Natürlich endet alles in Gewalt, und unser Protagonist geht aus dem Ganzen als, ähm, Held hervor.
Nach einem Erlaß des Ministeriums für Wahrheit sollen in den kommenden Wochen sämtliche Gesänge Odysseus´ vor dem Haus von Akif Pirinçci geschreddert werden. Die Regierung wird alsbald ein komplett überarbeitetes Odysseus-Epos aus der Perspektive eines Griechen mit Rock-und-Langhaarperücken-Hintergrund publizieren, also von einem wie Pierre Brice in – Winnetou.