Es gibt Menschen, die das Glück haben, vom Staat zu leben. Dann gibt es wieder Menschen, die das außergewöhnliche Glück haben, von einem Staat zu leben, der seine Bürger über Steuern dermaßen auspreßt und deshalb so reich ist, daß er diesen Menschen für ihr blödes Geschwätz locker eine Mittelschichtsexistenz zukommen lassen kann. Aber das allergrößte Glück für Menschen, die vom Staat leben, ist es, Bürgern dieses Staates als Rechtsradikale und Nazis, also als Kriminelle zu beschimpfen, weil sie auf ihre kulturelle Identität bestehen, welche sie von anderen Kulturen unterscheidet.
Solch ein Glücklicher ist Daniel Hornuff, Vertretungsprofessor für Kunstwissenschaft an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Im Deutschlandfunk, eine bis in die Kiemen grün-links versiffte und ebenfalls gierig an der Staatszitze saugende Medieninstitution, meint er in dem nur anfangs lesbaren Text “Der Mythos von der kulturellen Identität”:
“Jeweils geht es um die Schaffung homogener Gebilde. Nationalstolz und Leitkultur klingen harmlos und doch bereiten sie rechtem Extremismus den Boden. Der Mythos von der kulturellen Identität ist die hässliche Fratze der Aufklärung.”
Nicht daß wir uns falsch verstehen, der Herr Vertretungsprofessor bezieht sich hier natürlich ausschließlich auf die Bio-Deutschen, die sich das mit ihrer Kultur und Identität und mit solch häßlichfratzartigem Scheiß nur einbilden, weil sie das Nazi-Gen in sich tragen. Er meint auf gar keinen Fall die hier lebenden, sogar geborenen 40.000 Türken, die am 31.7.2016 in Köln für Erdogan demonstriert haben. Auch meint er nicht die in der Türkei lebenden Türken, denn wenn so ein Kartoffel-Prof. denen erzählen würde, ihre Türken-Identität und -Kultur wären voll fürn Arsch und sie halluzinierten nur davon, wäre er bereits am nächsten Tag kein Prof. mehr, sondern nur noch eine arbeitslose Kartoffel. Darüberhinaus gibt er bestimmt eine Versicherung an Eides statt ab, daß alle anderen Länder und Nationen auf diesem Planeten eine originäre Kultur und Identität besitzen. Sonst könnte man ja so einem Flüchtlingsdarsteller einfach ein Schweinekotelett auf den Teller klatschen und ihm zynisch lachend zurufen: “Deine eingebildete Kultur geht uns am Arsch vorbei!”
Ich sagte, daß der Text des Vertretungsprofessors unlesbar sei, dennoch komme ich nicht umhin, einige Passagen daraus zu zitieren. Das mache ich nicht, um den Leser zu quälen, sondern um aufzuzeigen wie schizo und abstoßend es in den Köpfen von Leuten mittlerweile ausschaut, die eigentlich dafür eingestellt worden sind, uns unsere Kunst und Kultur näher zu bringen:
“Beim Bier hört der Spaß auf. Jedenfalls in Deutschland. Dafür sorgt nicht zuletzt der Deutsche Brauer-Bund. Damit deutsches Bier angemessen ernst genommen wird, ernennt er jährlich die `Botschafter des Bieres´. Im Jahr 2015 erhielt diese Auszeichnung der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt. Mochte dieser Vorgang nicht weiter überraschen, war umso bemerkenswerter, was in den einzelnen Stellungnahmen formuliert wurde. Der Minister etwa gab bekannt:
`Ich freue mich sehr, dass ich jetzt auch zum diplomatischen Corps des edlen Gersten- und Weizensaftes zähle. Und dies nicht zuletzt im Hinblick auf das Jahr 2016, in dem ganz Deutschland den 500. Geburtstag des Reinheitsgebotes feiern wird.´
Weiter stellte Schmidt fest, dass das deutsche Bier nicht nur ein hochwertiges Lebens- und Genussmittel sei, sondern auch ein identitätsstiftendes Kulturgut, das die jeweilige Region verkörpere. Hans‑Georg Eils, Präsident des Brauer-Bundes, hob denn auch Schmidts Eignung hervor, indem er an dessen Herkunft erinnerte: Als gebürtiger Franke sei der Minister doch `eigentlich von Geburt an ein Botschafter des Bieres.´
Spätestens an dieser Stelle lohnt es sich, in die bierselige Stimmung des Deutschen Brauertages etwas genauer hineinzuhören. Denn was hier zur Sprache kommt, ist nichts anderes als die Vermischung von Reinheitsgebot, kultureller Identität und Abstammung.”
Abstammung, was für ein schmutziges Wort! Wo doch jeder weiß, daß wir alle vom Affen abstammen. Also wir Deutschen, meine ich jetzt, nicht andere Abstammer. Der von Franzosen abstammende Franzose dagegen darf sich beruhigt seinen Burgunder gönnen und sein Glas darauf erheben, daß er in einem der besten Wein-Länder der Welt geboren wurde, ohne große Schuldgefühle zu empfinden. Und auch Ali in Marokko darf seinen süßen Tee schlürfen und das irgendwie mit der marokkanischen Kultur in Verbindung bringen, ohne daß die Antifa ihn wegen Rechtsextremismus durch die Straßen jagt. Der Vertretungsprofessor jedoch macht uns auch auf eine andere Gefahr aufmerksam:
“Essen und Trinken, so die Idee, heißt einverleiben, heißt eins werden mit dem Zu-sich-Genommenen, heißt also auch, ein Initiationsritual zu durchlaufen. Die typischen Speisen einer Region zu verschmähen, bedeutet umgekehrt, fremd und außenstehend zu bleiben”
Da hat er allerdings schon recht. Genau deshalb verschwindet ja auch Schweinefleisch immer mehr aus den Kitas, Kindergärten, Kantinen und aus so manch einem Restaurant. Denn wenn wir nicht bald alle halal essen, bedeutete dies am Ende, daß wir im eigenen Land “fremd und außenstehend bleiben”. Wie irre muß man eigentlich sein, zu glauben, Deutsche würden von Moslems – und nur um die geht es – verlangen, daß sie gefälligst Bratwurst und Kartoffelsalat zu essen haben, sonst würde man sie aus der Gesellschaft ausschließen? Exakt umgekehrt läuft die Chose. Und vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt unser Philosoph schließlich automatisch und schlafwandlerisch genau zu dieser Erkenntnis:
“Der Glaube aber ist nicht diskutabel. Wer sich zum Glauben bekennt, dem ist nicht zu widersprechen.”
Man könnte ja fragen “Warum das denn nicht? Schließlich leben wir ja nicht in einem Gottesstaat.” Aber gewitzt wie Vertretungsprofessoren nun mal so sind, spielt Daniel über Bande, lenkt ab und macht ein Faß mit den Werten der katholischen Kirche auf, als hätte sie noch irgendeinen Einfluß auf unser Leben. Gemeint ist jedoch ein anderer Glaube, dem nicht zu widersprechen ist.
Ich wollte noch andere Knaller von dem Heini zitieren. Aber dann würde sich mein eigener Text selbst mit Langeweile infizieren. Jedenfalls geht es in der Tour noch ellenlang so weiter. Es ist ein einziger zäher Sozio- und Gutmenschenbrei, gerichtet nur an “diejenigen, die schon länger hier leben” und des Lesens mächtig sind. Doch ich habe mir ihn angetan und kann abschließend zusammenfassen.
1. Daniel Hornuffs appelartiges Geschmiere ist ausschließlich an Menschen bio-deutscher Abstammung adressiert. Obgleich darin sehr viel von Fremden gesprochen wird, bleiben diese als eine zwar unter allen Umständen tolerierbare, aber nie und nimmer assimilierbare Objekte, praktisch sind sie einfach zu blöd, um sich zu verändern. Ganz schön rassistisch.
2. Fremde sind per se gut, und wenn sie mal nicht gut sind, so versetzen wir uns in ihre ungute Lage, wechseln die Perspektive und begeben uns mit ihnen auf “Augenhöhe”. Er labert zwar sehr viel von migrantiösen Starfußballern und Speisen, doch an keiner Stelle von der dunklen Seite des Fremden. Dieser wird uns als eine Art armer und unschuldiger Behinderter präsentiert, den wir auslachen anstatt seinen Rollstuhl zu schieben wie anständige Menschen es tun.
3. Fast alle Deutschen sind rechtsradikal oder nationalistisch, weil sie sich an ihrem Deutschtum festklammern. “Die eigene Kultur wird als qualitativ führend beschrieben – mit der Folge, dass andere Kulturen den Status der Rückständigkeit erhalten.” Heißt, es gibt keine rückständige Kultur. Wenn man seine Frau mit einem Seil hinter dem Wagen herschleift, ist es das Gleiche wie eine Aufführung von Goethes Faust. Daß die Deutschen wieder voll Nazi geworden sind, liegt an den “Massenmedien”, die total sensationsgeil sind und solche nichtigen Fürze wie die Fun-Fahrt eines LKWs mit der Folge von 12 Toten und 52 Schwerverletzten und Gruppen- und Serienvergewaltigungen zu einem Riesenbohai hochjazzen.
4. Wir müssen ständig labern. Also jetzt mit denjenigen, die noch nicht lange hier leben. Dabei müssen wir uns auf ihre Warte begeben und sie verstehen, auch wenn wir ihr Verhalten ekelhaft finden. Wenn zum Beispiel eine Frau in der Nacht von einem Nafri oder Schwarzen mit offenem Hosenstall aufgelauert wird, muß sie sich schnell einen Dolmetscher besorgen, der ihm übersetzt “Du, irgendwie habe ich heute kein Bock drauf”. “Wirkungsvoller könnte es sein, bei sich selbst zu beginnen. Es gehört zu den wahrlich schwierigen Aufgaben, sein mühevoll errichtetes Wertegerüst in Zweifel zu ziehen.” Okay, ich als alter Wertegerüstbauer wäre selbst in meiner schlimmsten Samenstauphase nie auf den Gedanken gekommen, eine Frau zu vergewaltigen. Aber wenn du meinst …
Ich sagte anfangs, daß manche Menschen das Glück haben, daß der Staat sie dafür bezahlt, unentwegt Doofscheiße zu quatschen. Aber muß es immer diese alte Scheiße sein?