Das Klagen, Beschimpfen, Beleidigen und Drohen seitens der Medienkonsumenten im Zusammenhang mit den Zwangsgebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nimmt kein Ende. Die eingetriebene Summe von knapp 9 Milliarden Euro jährlich macht die ÖR zum mächtigsten Medienkonzern der Welt, freilich ermöglicht durch irgendwelche Paragraphen im deutschen Gesetzeswerk. Unter Androhung von Kontopfändung, ja, sogar Haft, verpflichten diese Paragraphen fast jeden im Lande den Moloch zu finanzieren. Dennoch ebbt der Protest gerade im heutigen Internetzeitalter, in dem Information, Unterhaltung und Kultur in schier schwindelerregender Vielfalt für kleines Geld, wenn nicht sogar gratis angeboten werden, gegen den “Staatsfunk” nicht ab, weil man sich fragt, was mit dieser Megakohle eigentlich geschieht, ist doch der angebotene “Content” ziemlich dürftig und politisch völlig einseitig.
Bis jetzt! Am 13. dieses Monats wurde nämlich das Geheimnis des immensen Geldbedarfs der ÖR gelüftet, und im ZDF fand die Premiere des seit Jahrzehnten nur konspirativ vorangetriebenen Projektziels statt.
Öffentlich-rechtliche Forscher, meist muslimischer Herkunft, haben es nämlich geschafft, im Sendezentrum des Zweiten Deutschen Fernsehens auf dem Lerchenberg zu Mainz die erste funktionstüchtige Zeitmaschine zu konstruieren. Nicht allein das: Man reiste damit in die frühen 70er Jahre der Bundesrepublik zurück und entführte von dort einen Oberstudienrat, jedenfalls einen wie ein Studienrat aussehenden Typ, namens Jan Schipmann in unsere Gegenwart. Die Peilsensoren der Zeitmaschine waren auf ihn aufmerksam geworden, da er schon in dieser recht spießigen Ära der einzige Oberstudienrat war, der voll tätowierte Arme besaß und in einer Art Mao-Look in Erscheinung trat.
Um die Testperson aus dieser Zeit nicht schockartig mit der Gegenwart des 21. Jahrhunderts zu konfrontieren und so zu traumatisieren, wurde der arme Mann jahrelang in unterirdischen Katakomben des Sendezentrums in einem schalldichten Raum gefangen gehalten und nur häppchenweise und selektiv mit Informationen aus der Außenwelt versorgt. Es war wie in dem Film “Good Bye, Lenin!”, der von einer Frau erzählt, die im Oktober 1989 ins Koma fällt, die darauffolgenden Umbrüche “verschläft” und nach Wiedererwachen von ihrem Sohn in der Illusion gehalten wird, sie lebe nach wie vor in der “alten” DDR.
Doch dann, wie schon erwähnt, vor ein paar Tagen die Premiere. Der Zeitreisende aus den 70ern darf sich in dem unten angefügten ZDF-Clip zu einem aktuellen Thema äußern:
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Im Untertitel heißt es:
“Björn Höcke, Tino Chrupalla, andere aus der AfD und sogar der reichste Mann der Welt, Elon Musk, verbreiten Narrative aus der Verschwörungserzählung vom `Großen Austausch´. Die Erzählung ist auch als `Umvolkung´ oder `Bevölkerungsaustausch´ bekannt. Immer wenn es um Migration oder Asylpolitik geht, stößt man auch auf diesen Mythos. Das hat einen Grund: Rechtsextreme wollen die rassistische Legende für sich nutzen.”
Was an der ganzen Rede des Seventies-Oberstudienrats auffällt, ist, daß er zwar bezüglich der Umvolkung von einer Verschwörungstheorie, Erzählung, einem rechtsextremen Narrativ, Mythos usw. deliriert, aber an keiner Stelle den Gegenbeweis erbringt, klipp und klar sagt, aus diesen und jenen Gründen kann das gar nicht stimmen, was diese Nazis da behaupten. Wie man in der guten alten Corona-Zeit mit den bösen Buzzwords wie “Corona-Leugner” und “Querdenker” und dem unvermeidlichen Hinweis auf den Verfassungsschutz andere Meinungen und Ansichten, sogar unleugbare Wahrheiten als menschenverachtend, kriminell und völlig aus der Luft gegriffen diskreditierte, müssen auch hier Schlagworte und ein paar aus dem Zusammenhang gerissene Sätze reichen, um das, was jeder jeden Tag mit eigenen Augen sieht und erlebt, ins Reich gemeingefährlicher Phantasie zu rücken.
Das ist verständlich. Denn würde ich wie der 70er-Jan den ganzen Tag in einem gummizellenartigen Raum gefangen gehalten werden, mir unentwegt zugespielte Videos von Didi-Sketchen in “Nonstop Nonsens”, die geile Ingrid Steeger in “Klimbim” und “Der Große Preis” mit Wim Thoelke angucken müssen, wäre ich auch irgendwann plemplem und würde glauben, die Zeit sei eingefroren.
Das ist einerseits tieftraurig und andererseits genuin gegen die Menschenwürde. Warum darf Jan nicht einmal am Tag den Lerchenberg herunterklettern und zumindest für ein paar Stunden durch Mainz und andere deutsche Städte spazieren, um sich einzugestehen, daß sich seit den seligen RAF-Zeiten eine Rückentwicklung in der Technik des sinnlosen Mordens in unseren Breitengraden stattgefunden hat, nämlich weg von der sauberen Kugel zu Messer, Machete, Axt, ja, die Schlampe mit einem Seil um den Hals hinterm Auto herschleifen – und das gesteigert um die Zehnerpotenz?
Er würde auch schnell feststellen, daß an dem Straßenbild, das er noch aus der total rückständigen Zeit des Minirocks, des Negerkusses und den mit der Würde der Frau in keiner Weise vereinbaren Flachwitzen von sehr weißen Komikern kannte, etwas verändert hat. Er würde konstatieren, das heißt er würde gar nix konstatieren, sondern sich fragen, in welchem Land er nach seiner Zeitreise gelandet ist.
Das war immer lustig und faszinierend zugleich, als er sich damals noch irgendwelche Peter-Scholl-Latour-mäßigen Fernsehreportagen über die islamische Welt und über Afrika ansah, wie bekloppt diese Leute dort waren, wie primitiv, nicht einmal wie im Mittelalter, sondern wie in der Steinzeit.
Damals, als das Wort “Verschleierung” noch im übertragenen Sinne etwas Geheimes, etwas Verdecktes meinte, und nicht wie heute im wortwörtlichen Sinne und ganz gegenständlich das Verpacken von Frauen bis zu ihrer Unkenntlichkeit wegen einer widerwärtigen Sexualmoral im öffentlichen Raum.
Damals, als ein ungezogener Schüler sich dadurch auszeichnete, daß er einem Mädchen mal unter den Rock guckte und nicht wie heute seinem Mitschüler in den Kopf schoß.
Damals, als das Lesen von “Das Tagebuch der Anne Frank” im Schulunterricht lehren sollte, welch grausame Schuld die Deutschen einst auf sich geladen hatten, und Deutschland noch nicht zum Siedlungsgebiet von Judenhassern der schlimmsten Sorte geworden war und man wie heute in Horden fröhlich “Juden ins Gas”, “Tötet die Juden” brüllend durch deutsche Straßen marschierte.
Wenn das ZDF Jan einmal Freigang gewährte, da würde der sich in Anbetracht der heutigen und sehr sichtbaren Verhältnisse in Deutschland selber wie in eine Auslandsreportage von Peter Scholl-Latour aus den 70ern versetzt fühlen.
Erfunden hätten die selbstredend völlig abstruse “Erzählung” vom großen Bevölkerungsaustausch oder von der Umvolkung zwei “rechtsextreme Autoren”, also vom Beruf Märchenerzähler, meint Jan, der ZDF-Gefangene, den man nicht vor die Tür läßt.
Da wäre einmal der Franzose Renaud Camus, der in seinem aus dem Jahr 2011 stammenden Buch “Le Grand Remplacement” den Austausch des angestammten französischen Volkes durch insbesondere islamische Einwanderer thematisiert, sogar von “Eroberung Frankreichs” spricht. Klarer Fall von rechtsextremem Dachschaden, wo doch in Frankreich in dieser Sache alles in bester Ordnung ist, wie man oft aus den Nachrichten vernehmen darf.
Noch interessanter für Jan, weil hierzulande bekannter, ist ein gewisser Akif Pirinçci, dessen Namen er auch beim dritten Mal nicht richtig aussprechen kann und der “früher Romane über Katzen” geschrieben habe, “ja, wirklich, kein Witz”. Romane über Katzen, haha, da lachen ja die Hunde! Und dieser irre Katzen-Heini hätte 2016 das Buch “Umvolkung” veröffentlicht, Untertitel “Wie die Deutschen still und leise ausgetauscht werden”. Was ja totaler Schwachsinn ist – ich meine das mit dem “still und leise”, wo man doch ganz offen und laut Oma und Opa zugunsten anderer “Gäste” aus ihren Heimen rausschmeißt.
“Die beiden Autoren sind prägend für die Verschwörungserzählung”, sagt Jan und möchte uns beim Verstehen dieses “abstrakten Themas”, das so abstrakt ist wie die Abschlachtung von drei Frauen durch einen Moslem am helllichten Tag wegen “Dschihad” und so, helfen.
Dann erzählt uns der Zeitreisende, der das heutige Deutschland vermutlich nur aus Ansichtskarten vom “Vater Rhein” her kennt, lang und breit, wie die “Verschwörungserzählung” aufgebaut ist und funktioniert, weil es dem ZDF offenkundig zu kostspielig war, einfach ein Kamerateam durch deutsche Straßen zu schicken und den “Mythos” mit der Realität abzugleichen.
Er quasselt von den durch Rechtsextreme halluzinierte Eliten, die durch den Kulturverlust der einheimischen Bevölkerung infolge der Umvolkung bessere Kontrolle über sie erlangen wollen. Davon, daß nach der Verschwörungstheorie der Nazis die sogenannten Migranten “angeblich” mehr Kinder als die Autochthonen bekommen würden, dabei jedoch einen niedrigeren IQ aufwiesen. Was natürlich ebenfalls absoluter Quatsch ist, denn in Wirklichkeit wollen die Eliten mit der Hereinflutung von Kulturfremden jährlich in Großstadtstärke die Gesellschaft nur bereichern, und die “Ankommenden” bekommen viel, viel weniger Kinder als durchschnittliche Deutsche, sind praktisch so gut wie unfruchtbar, und ihr IQ beträgt pro Nase mindestens 150.
Das alles sei “Kultureller Rassismus”, in Ermangelung von echtem Rassismus, da es selten vorkommt, daß ein Deutscher “Allahu Akbar” schreiend Leute niedersticht, einem der Opfer den Arm abhackt und auf den Balkon seiner Ex-Freundin schleudert.
Und so geht es immer weiter in der Elfenbein-Gummizelle von Jan tief unter dem Lerchenberg. Menschen und Kulturen hätten sich schon immer vermischt, was man ja so gar nicht wußte, das alles, also daß ein Volk irgendwann genug hat von der Überfremdung, schon allein aus finanziellen Gründen, basiere auf Rassentheorien der Nationalsozialisten, und vom Hölzchen aufs Stöckchen kommt der Chefanalyst zielsicher auf die industrielle Judenvergasung made in Germany, was wiederum bedeuten soll, wer die unkontrollierte Massenmigration von Minder- bis gar nicht qualifizierten, nicht minder zur Gewalt neigenden Menschen ablehnt, vergast auch Juden. Obwohl, da war doch neulich tatsächlich was mit Massenmord an Juden …
Ach ja, selbst in muslimisch geprägten Ländern würde die Geburtenrate sinken. Wer weiß, wenn in ein paar Jahren das Bürgergeld und ähnliche Staatsgeschenke alle sind, ist es bei uns in den muslimisch geprägten Gefilden vielleicht auch der Fall. Andererseits, ist es nicht ziemlich rassistisch, sich darüber zu freuen, daß die Geburtenrate bei den Moslems sinkt? Ich dachte immer, wir haben ein Demographie-Problem, und es sei völlig egal, wer in Deutschland geboren wird, Hauptsache mehr Kinder. Da mußt du aufpassen, Jan, sowas kann man leicht in den falschen Hals kriegen, nicht daß du noch auf deiner muslimischen Schleimspur ausrutschst.
Was noch? AfD, Sarrazin, Breivik, Anschlag von Halle (bei dem nur Deutsche ermordet wurden), Walter-Lübcke-Mord … Momentmal, war das nicht wieder dieser Akif Pirinçci, der den Befehl dazu erteilte? Also nicht direkt den Befehl dazu erteilte, sondern den Mann wortwörtlich in seinem Buch zitierte. Man habe aber dieses Buch bei dem Mörder gefunden. Das ist schonmal eine gute Spur. Vielleicht sollte die Polizei künftig bei dem einen oder anderen Mörder schauen, ob er bei sich zuhause den Koran liegen hat.
Was fehlt, sind die Tausenden ermordeten und zum Krüppel gemachten Menschen durch Ausländerhand.
Das Positive an diesem Clip ist gleich zweierlei. Erstens wurde er bis jetzt fast 69 000-mal angeklickt und fast viertausend Mal kommentiert. Kein einziger Kommentator glaubt diesem weltfremden Ignoranten, der die gegenwärtige Brachial-Umvolkung Deutschlands mit irgendwelchen grün-links versifften Textbausteinen, ausgesuchten Versatzstücken aus der Holocaust-Forschung, Gesundbeterei der längst aus dem Ruder gelaufenen Migrationspolitik, gefährlicher Verharmlosung des Islam und ähnlichen üblichen Verdächtigen aus der Phraseologie der Ausländervergottung widerlegen will. Bester Kommentar: “Besonders gut hat mir gefallen, wie ihr diesen Mythos mit Zahlen und Fakten widerlegt habt, eine Frage hab ich noch, wollt ihr mich verarschen?”
ZDF, begnadigt endlich den Mann und laßt ihn frei, damit er mit eigenen Augen sehen und erleben kann, was draußen zur Zeit los ist.
Das Zweitbeste an dem Clip: Bessere Werbung für das prophetische Buch “Umvolkung” von Akif Pirinçci, bei dem sich jedes Wort inzwischen bewahrheitet hat, hätte der Verlag nicht finanzieren können.
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Klar, ist ja auch vom Kleinen Akif. Es kostet aber eine Menge Zeit und Geld, solcherlei Perlen zu texten. Und den Nobelpreis für Literatur hat man ihm erst für 2029 versprochen. Deshalb spenden Sie so wenig oder so viel Sie wollen, wenn Ihnen dieser Geniestreich gefallen hat. Wenn nicht, ist auch o.k.
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