GASTAUTOR

von Andreas Porschen

Heute widme ich mich einer ganz besonderen Thematik, die für das schöne Geschlecht sicher von hoher, sensibler, sexueller Signifikanz ist: Haare.

Es wird sich bereits, selbst bis in die hinterletzte, windige Kaschemme Kirgisistans herumgesprochen haben, dass der weibliche Haarschopf viel mehr für die Dame symbolisiert, als bloß eine austauschbare Dekoration zur Verschönerung eines leeren Raumes, die man hin und wieder, je nach Saison und Jahreszeit einfach auf- und wieder abhängt.

Nein, Frauen verbinden mit ihren Haaren und Frisuren oft einschneidende Erlebnisse, Erfahrungen, Emotionen oder Erinnerungen, oft prägender Natur. Wer schon einmal dem ungeschminkten Wesen einer Frau gegenübersaß, hat bestimmt schon anekdotische Perlen zu hören bekommen wie: “Als ich meinen Ex mit meiner Bestfriends-Busenfreundin beim Ficken auf dem Klo erwischt habe, habe ich mich sofort danach getrennt und mir am nächsten Tag die Haare gefärbt. Irgendwie hatte ich keinen Bock mehr auf dieses Giselle-Bündchen-Blond. Dat Arschloch!”

Oder: “Ich erinnere mich zwar nicht, mit wem ich damals auf diesem Bruce-Springsteen-Konzert war, aber ich trug blondierte Kreppwellen, hinten auftoupiert und dazu ein neongrünes Stirnband.”

Die Frisur einer Frau ist also eine sich optisch im ständigen Wandel verändernde Krone und Ausdruck von Gemütslage oder Lebensflair eines bedeutsamen Lebensabschnitts. Ob nun als Zeichen dafür, dass man den ARSCHLOCH-EX verlassen hat oder in Hochzeitsvorbereitungen steck, oder auch als politisches Denkmal antikapitalistischer Luftschlösser: Der Zottel ist kein wildwachsendes Kraut auf der Rübe, er ist nicht nur da, um bestenfalls Schönheit, Jugend und Fruchtbarkeit auszustrahlen. Hinter ihm und all den Mühen, die er bereitet, verbirgt sich oft ein abenteuerlicher Schwank aus dem Leben einer Lady.

Doch was geschieht, wenn die in der nachweislich freiesten und vor der Ankunft hundertausender Gleichberechtigungsgegner auch sichersten Kultur für Frauen (aller Zeiten) lebende Lady, die in allen Lebensbereichen unlängst befreit wurde und uneingeschränkt dieselben Privilegien eines Dreibeines genießt, plötzlich durch einen, ihrer Natur und Weiblichkeit zuwider laufenden, paranoiden Emanzipationsstuss eingetrichtert bekommt, es sei besonders fortschrittlich, ihre elementarsten Aufgaben, wie das zur Erhaltung ihres Stammbaumes notwendige Gebären von Nachkömmlingen und Kulturerben zu vernachlässigen oder am liebsten, sofern die Reproduktion nicht mit einem Afro geschieht, gänzlich einzustellen?

Ganz einfach: Der Fortpflanzungsboykott gipfelt irgendwann, so mit zunehmendem Alter, nach etlichen Affären, Karrieresprüngen und “Görlsabenden” in einem fortgeschrittenen Stadium der Depression, die sich dann, in dem vollen Bewusstsein nie wiederkehrender Jugend und Schönheit, nur noch im Kauf- oder Gintonic-Rausch ertragen lässt. Sobald die Bindegewebsstrukturen nachlassen, der einst so knackige, von allen Hengsten auf Tinder angebetete Hintern mehrere Etagen in die Tiefe wandert, das Haar zusehends ergraut und sich der alljährliche Weihnachtsschmaus zu einer jämmerlichen “Dinner for One”-Tradition entwickelt, ist auf einmal ruckzuck Feierabend mit diesem Selbstverwirklichungsquatsch.

Bevor es jedoch soweit ist und sich die postmoderne, für den Arbeitsmarkt prostituierende Frau im Spätherbst ihrer natürlichen Funktionalität endlich im Selbstmitleid ersaufen darf, kämpft sie verbissen gegen ihre imaginäre Unterdrückung, die – jedenfalls in unserem Breitengrad – eine in feministischen Brutkästen kultivierte, ideologische Missgeburt darstellt, eine auf verblendeten Vaginalfürzen basierende Verschwörungstheorie.

Nun ist es so wie mit jedem Popanz, den irgendwelche sonderpriviligierten Spinner und Korinthenkacker, insbesondere Feministinnen, Moslemverbände, Öko-Quaksalber oder Anwaltschaften des Regenbogen-Paralleluniversums, sprich alle, die hinter dem Mond gleich links leben, in perfektionierter Opfermentalität durch die gesellschaftliche Manege schleifen, um daraus immer neue Forderungen zu formulieren. Der Popanz muss ständig gefüttert werden, damit er sich im Bewusstsein der Menschen als Schuldkult verankern und etablieren kann und nicht zum Pseudogequatsche geld- und geltungsbedürftiger, nicht mehr alle Tassen im Schrank habender Neidhammel verpufft.

Zuletzt sorgte immer wieder eine Bewegung im Netz für Furore, die ihre Kritik am Kapitalismus – denn der ist sowieso die Wurzel allen Übels – ganz gezielt mit dem Vorwurf des Sexismus verknüpft, der wiederum, wie jeder herbei fantasierte Ismus, auf strukturelle Benachteiligung zurückzuführen ist und von weißen Männern bzw. “der Gesellschaft” ( Pseudonym für das Patriarchat) ausgeht. Doch worum geht es diesmal überhaupt, fragt man sich? An welchen Stellen sitzt die Gleichberechtigungsschraube noch zu locker, nachdem das Wahlrecht für Frauen bereits vor 100 Jahren eingeführt wurde, sexuelle Entfaltungsmöglichkeiten keinen gesellschaftlichen oder geistlichen Tabus mehr unterliegen, Frauen freie Berufs- und Partnerwahl genießen, sie alles studieren dürfen, eigenes Geld verdienen, jeden Sorgerechtsstreit für sich entscheiden, von Quotenregelungen profitieren, anziehen dürfen, was sie wollen, und der Mann als ehemaliger, die Existenz von Frau und Kind sicher stellender Ernährer zum Hampelmann für emotionale und sexuelle Gelegenheitsbedürfnisse degradiert und zum bösartigen Gegenspieler weiblicher Autonomie gekürt wurde?

Alles dreht sich diesmal ganz einfach um Haare, und zwar nicht um den variationsreichen Kopfschmuck in sämtlichen Farben und Formen, also um ein Sinnbild weiblicher Gloria, sondern um Körperbehaarung. Denn eine Frau soll heutzutage nicht nur genauso viel verdienen und durch die Gegend ficken wie ein Mann, nein, sie soll auch überall die Haare sprießen lassen wie ein Kerl. Nicht nur das, die Gesellschaft soll diesen Modegag nicht einfach zur Kenntnis nehmen (und sich im Stillen kaputtlachen), sondern den Neandertalerlook für Damen bitteschön zur Norm erklären.

Dieser neue radikalfeministische Haarkult drückt jedenfalls nicht länger die eingangs skizierte Glorifizierung des Haupthaares aus, an dem der Prinz zur Jungfer in den Turm klettert. Ne,ne, diese vom Tick behaarter Achseln und Waden besessenen Spatzengehirne sehen den (weißen) Prinzen heute viel lieber winselnd auf dem Boden herumkriechen, mit dem Hodensack in der Guillotine eingeklemmt oder direkt auf dem Friedhof, ist er schließlich derjenige, der den Frauen seit eh und je untersagt, auf Schimmeln zu reiten, schwere Rüstungen zu tragen, mit Schwertern herumzufuchteln oder die feindliche Übernahme der Burg mit Pfeil und Boden zu verhindern – obwohl, nä, Letzteres wendet sich ja gegen diesen Open-Society-Schrott und die Idee eines entzäunten Exils für nichts tuende Nomaden und ausgebildete Taharrush-Tänzer.

Wissen Sie zufällig wann diese zumeist irgendeinen bunten Bimbam studierenden und auch sonst nur bedeutungsschwangeren Blödsinn bloggenden Betroffenheitsbettlerinnen ihre Brotbagger ganz schnell geschlossen halten und sich im Nu unter die Anklagebank verkriechen?

Ich will es Ihnen sagen: Das stets wie bei einem Blowjob weitaufgerissene Maul schaltet automatisch auf Stand-By, wenn andersreligiöse Hottentotten ihre “Bräuche” pflegen. Zu diesen “Bräuchen”, die jeder nach den Maßstäben unserer Zivilisation urteilende Beobachter, ohne lange zu fackeln, als Barbareien brandmarkt und bestraft sehen will, gehören unter anderem kulturelle Delikatessen wie die Zwangsverheiratung einer Viert-Klässlerin mit einem Cousin dritten Grades, das Frisieren der weiblichen Klitoris mit rostigen Klingen, eine auf den Stufen der Domplatte stattfindende Silvesterolympiade im Grabschen oder auch die öffentliche Steinigung einer Ehebrecherin wegen Fremdfummeln o. Ä.

Tja so läuft das, wenn ausgeflippte Fotzen und linksgrüne Wichser, pardon Wichsende, wie hierzulande oder in Westeuropa eine von der Mehrheit aller ebenso verkorksten Medienfuzzis mitgetragene und niemals anzuzweifelnde Deutungshoheit besitzen. Ein weiblicher Borat ist dann so etwas wie eine feministische Errungenschaft, der Widerstand gegen realen, afro-orientalischen Frauenhass hingegen nur belangloser Rassismusscheiss und zu zensierende Hasshetze. Das nur am Rande.

Doch nun zurück zu den streikenden Wohlstandsweibern und der Aufkündigung “gesetzlicher” Rasurpflichten. Eine Vertreterin, wenn nicht sogar das wichtigste Aushängeschild dieser “Bewegung”, ist die bildhübsche, britische “Aktivistin” Laura Jackson, eine studierte Theaterwissenschaftlerin, die das Gerangel um Geschlechtergerechtigkeit nun endgültig zur unfreiwillig komischen, sich jedoch selbst sehr ernst nehmenden Komödie verkommen lässt und mit ihrer Kampagne “Januhairy” allerlei narzisstisch veranlagten Weibern eine Bühne bietet, sich selbst inklusive Körperbehaarung ins Rampenlicht zu drängen.

Frauen sollen demnach den gesamten Januar über ihre Ladyshaver niederlegen und so gegen das gängige Schönheitsideal rebellieren – soweit der Plan. Das linksverstrahlte Onlinemagazin “Jetzt”, ein Wichsforum für grünverzogene Plem-Plem-Pubertierende aus dem Hause der “Süddeutschen Zeitung”, erkannte wohl direkt das Potenzial dieser Perversion, die in den Denkfabriken arbeitsloser Studenten beim Tüte-Herumreichen entstanden sein muss, und lud ihre Gallionsfigur auch prompt zu einem Interview ein.

Und die plaudert auch prompt aus dem Nähkästchen, wie sie darauf kam, urplötzlich die Haarentfernung zu sabotieren:

“Ich habe als Teil meiner Abschlussarbeit für mein Theaterwissenschaftsstudium im Sommer 2018 ein Ein-Frau-Stück geschrieben, inszeniert und aufgeführt. Ich beschloss, als Teil der Performance meine gesamten Körperhaare für das Stück wachsen zu lassen …”

Ähm, ja, ok. Was war das denn für ein “Stück”, für das du dir mit eisenharter Disziplin wochenlang Beinhaare etc. antrainiert hast? Wen wolltest du verkörpern, Alf? Und was soll überhaupt so ein “Ein-Frau-Stück” sein ? Lass mich raten. Es handelte sich bestimmt um so eine deprimierende, zeitgenössische Empowerment-Kacke, ergo um Pseudokunst, die kein Schwein sehen will, und die von alten, weißen Männern sowieso nicht verstanden wird, weil ihnen partout keiner dabei abgehen will, wenn weiße Heulbojen aus gut situiertem Hause die Opfer-Leier hochjazzen. Uns Machoschweinen fehlt eben das notwendige Fingerspitzengefühl für diesen Feminismuskrempel.

Die Frau nimmt sich auf jeden Fall sehr ernst, als wartete sie nur auf günstige Gelegenheiten, ihren Spökes für Salonkommunisten, den sie studiert hat, jedem aufs Butterbrot zu schmieren – in penetranter selbstlobender „ICH ICH ICH”-Erzählweise. Geschwängert vom Glück, dass sich irgendwelche deutschen Pressedullis für ihren Firlefanz interessieren, drückt sie von jetzt an voll auf die Emotionstube und führt uns nun alle Stufen hinunter in die Abgründe einer armen, irren Seele, erlöst von der explosionsartigen Vermehrung ihrer Körperhaare:

“Aber dann fing ich an, meine Haare zu akzeptieren und damit an die Öffentlichkeit zu gehen. Und wenn du erst mal anfängst, etwas zu lieben und zu akzeptieren, was du dein ganzes Leben lang gehasst und wofür du dich geschämt hast, dann ist das unfassbar befreiend und selbstermächtigend.”

Ich weiß nicht, ob du deiner Körperbehaarung generell nicht zu viel Bedeutung beimisst, denn die Verwandlung in einen Mufflon hast du nicht irgendeiner besonderen Begabung zu verdanken, sondern a) deiner flaumneu entdeckten “Ästhetik” und b) deinem Anteil gesunder, männlicher Hormone.

Ich muss dich aber enttäuschen: Eine Beule wächst dir deswegen jetzt nicht in der Hose – also bitte kein Penisneid. Du sprichst ja gerade so, als wärst du durch eine Zauberkugel gelatscht und am anderen Ende als knuffiges Teddybärchen wieder ausgeschissen worden. Niemand beschränkt dich übrigens in deinem Willen, der Natur nachzugeben, damit du dich im Spiegel endlich selbstliebend respektieren kannst – Goooott, was für ein Gesülze! Du kannst dir auch einen beschissen aussehenden Vokuhila schneiden und dich ab heute Kevin nennen oder du hörst einfach auf, dir die Augenbrauen zu zupfen, bis in deinem Gesicht die Brücke von Arnheim herumschwebt oder du heftest dir einen Kaiser-Wilhelm-Schnauz an die Oberlippe und setzt dich damit breitbeinig in die U-Bahn. Versteht du Laura, es interessiert deine Mitmenschen einen Scheiß, was du privat mit deinem Körper anstellst. Du wirst nicht dafür bestraft oder in eine Baracke gestopft. Niemand wird dich daran hindern, ein Freibad zu besuchen und dir sagen: “Also Puppe zuerst rasierst du dich mal, dann darfst du wiederkommen.“

Genau das impliziert Laura aber in ihrem darauffolgenden Geseiere und ruft zur Rebellion auf:

“Wir müssen ja nicht alle haarig sein, um gegen die Gesellschaft zu rebellieren.”

Gegen was soll denn rebelliert werden, Laura? Gut, du hast dich jetzt einen Monat lang nicht rasiert und gelernt, dich damit zu arrangieren. Primaaa! Aber verlange doch nicht von der Allgemeinheit, mehr in diesem Gestrüpp zu sehen, als das Produkt einer normalen Körperfunktion. Willst du vielleicht auch fürs Häufchenmachen belohnt werden? Nicht jeder Laura, muss deine Begeisterung für behaarte Frauenkörper teilen oder auf denselben Zug aufspringen.

Schönheitsideale dienen dazu, potenzielle Partner zu selektieren, denn das Streben nach körperlicher Ästhetik unterscheidet den Menschen grundlegend vom Tier. Wir schnüffeln uns nicht gegenseitig am Arsch und den Eiern herum, sondern verlassen uns bei der Auswahl von möglichen Geschlechtspartnern auf die Optik bzw. die äußerliche Fassade. Das wird dich jetzt vielleicht voll aus der Bahn werfen, aber schon für die alten Ägypter, gehörte die Körperrasur zur ästhetischen Idealvorstellung eines schönen Körpers (bei beiden Geschlechtern).

Es gibt eindeutige Hinweise darauf, dass selbst die Urmenschen scharfe Naturmaterialen wie Muscheln und Steine benutzten, um sich zu enthaaren. Aber ja, du und die anderen aufmerksamkeitsgestörten Intim-Irokesen werdet die Revolution schon vom Zaun brechen. Ich sehe neue Märkte und Branchenzweige wie Pilze aus dem Boden schießen, zig tausende neue Pflegeprodukte für die moderne, behaarte Frau in den Konsumregalen und Drogerien. Ich sehe karitative Staatsunternehmen, die jedem Maschinenlagenführer das 20fache des heutigen Mindestlohnes für einen Halbtagsjob hinblättern. Und alle werden sie natürlich von echten Feminismus-Fanatikern namens Oktay oder Ousmani geführt, die ihre Gewinne in feministische Gleichstellungsprojekte und Bäume investieren. Und das Konzept heißt: Seife. Wunderbar!

Als ob das nicht schon ballaballa genug wäre, muss jetzt die “Gesellschaft” dran glauben, in der Laura den schönheitswahnbesessenen Strippenzieher hinter der “Ausgrenzung” fleischgewordener Flokatiteppiche vermutet:

 

“Ich finde es enorm wichtig, dass wir Frauen unsere haarigen Körper herzeigen. Wir sind nicht abartig, die Gesellschaft ist es.”

Wow, wow, wow, jetzt mach aber mal halblang. Weder die von dir angeprangerte Gesellschaft ist abartig noch stark behaarte Frauen an sich sind abartig, sondern du bist abartig. Verstehst du? Du bist nicht die vor der Universitätstüre abgewiesene Marie Curie oder Margot Channing, ja, du bist nicht einmal annähernd so wie Alice Schwarzer, von der man halten kann, was man will. Du bist nur ein geringfügig beschäftigter Beatnik auf Kriegspfad mit der Rasierklinge, der sich einen, ja sprichwörtlich, an den Haaren herbeigezogenen Diskriminierungsskandal zu Nutze macht, um mit der Inszenierung behaarter Körperfalten, einen Sack Flöhe abzukassieren, nachdem deine Versuche am Theater offensichtlich gnadenlos gefloppt sind. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass sich irgendjemand, also ein Außenstehender ohne Fetisch für Damenbärte, freiwillig zwei Stunden ins Theater setzt, um das Totem eines übergeschnappten Teenagers zu bewundern.

Apropos Damenbärte: Nach meiner Recherche auf einschlägigen Internetseiten wie Google Pics und Instagram müsste selbst dem blindesten Huhn ein dich und die anderen Zobelwesen überführendes Detail sofort ins Auge springen: Alle dort ins Schaufenster gestellten Teilnehmerinnen deiner Kampagne “Januhairy” verfügen nämlich über außergewöhnlich schöne und grazile Gesichter. Sie zeigen sich auffallend feminin, wimperngezupft, figurenbetont, mit Hyaluronsäure unterspritzt, geschminkt, wie auf dem Wiener Opernball und in Markenfetzen und Boutiqueware gehüllt. Weit und breit finden sich weder Hexenhaare, Bartstoppeln, noch Kotlettenansätze.

Ich dachte, der Kapitalismus und die gängigen, aus dem Ei vornehmlich weißer Männer gepellten Schönheitsideale seien verdorbene, im Clinch mit der Natur eures Androgenspiegels liegende und zu überwindende Konstrukte unserer “abartigen Gesellschaft”?

An diesem Punkt beißen sich auch schon Realität und Anspruch bzw. hier verkommt die Selbstdarstellung komplett zum Selbstbetrug: Haare, ja, aber bloß nicht am Kinn oder zwischen den Augen. Denn Frau will ja schließlich immer noch aussehen wie ein aufgetakelter Groupie und nicht wie ein “Whiskey in the Jar” herumgrölender 08/15 Metallica-Hörer in löchrigen, Senf beschmierten Bandshirts. Der Pelz darf also nur unter dem Pelzmantel wuchern. Aha. Du und die psychisch kaputten, voll auf der Dekadenzwelle reitenden Pharisäerinnen deines feministischen Prestigeprojektes seid trotz eures Protestes in Wirklichkeit nämlich so abstinent vom Kapitalismus wie Boris Jelzin vom Alkohol.

Jetzt mal Schluss mit dem ganzen brühwarmen Gelaber von Selbstakzeptanz und gesellschaftlicher Stigmatisierung. Eigentlich geht es dir doch nur darum, irgendwelchen Arschlöchern in höherer Beamtenposition oder diversen Vereinen für Vielfalt zu imponieren, um dir deinen haarigen Hintern mit möglichst vielen Spenden und geraubter Steuerkohle vergolden zu lassen. Stehe dazu und sage: “Ich habe keinen Bock von 9-18 Uhr im Primark an der Kasse zu stehen, sondern möchte gerne mit meiner Hobby-Fotografiererei ein finanziell unbeschwertes Hippie-Dasein in den angesagtesten Designerklamotten führen und dämliche Interviews geben.” Und wenn wir gerade schon das letzte Bisschen Ehrlichkeit aus dir herauskitzeln, verrate den Menschen auch, welche ideologische Agenda dein sogenannter “Aktivismus” befruchten soll: Das Verschwimmen von Geschlechterrollen, bis hin zur totalen Vernichtung geschlechtsspezifischer Unterschiede.

Zum Schluss, liebe Laura Jackson, möchte ich dir eine ganz simple, historische Kausalitätskette nach dem Prinzip “Was wäre, wenn …” präsentieren, die dein Gejaule vom bösen, weißen Patriarchat, endgültig zerlegt. Hätten weiße Männer vor Hunderten von Jahren dieses Europa, in dem du dich diskriminiert fühlst (Haha), nicht vor der Invasion islamischer Säbelritter und Kopfab-Banden mit Schwert und Blut verteidigt, würdest du dir heute überhaupt keine Gedanken über die gesellschaftliche Wirkung irgendwelcher Haare, weder auf dem Kopf noch unter den Armen, machen. Du würdest im Sommer unter einem Ganzkörper-Gefängnis vor dich hinstinken und hättest in der Geschlechterhierarchie so viel zu kamellen wie ein Packesel.

Allen anderen Frauen sei gesagt: Ein Mann, der euch wirklich will, liebt und fickt euch mit Haut und Haaren. Es ist ihm schlicht egal. Auch wenn’s mal stoppelig ist.

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