Hallo,
ich bin der Elia, und es ist mir jetzt echt superpeinlich, was ich da neulich getan habe. Es tut mir wirklich sehr leid, daß ihr das alles ansehen mußtet, aber zu meiner Verteidigung kann ich vielleicht sagen, daß zumindest alles vegan war, was da vorgefallen ist – naja, bis auf das viele Eiweiß beim cum shot auf Jennys Gesicht. Aber dafür konnte ich wirklich nix.
Angefangen hat alles damit, daß Maike während ihres Kunstgeschichtestudiums von immer abgedrehteren Anwandlungen heimgesucht wurde. Ist halt so, Frauen, die Kunst, Philosophie, Psychologie und Ähnliches studieren, sind speziell und werden später entweder Ministerin oder landen im Irrenhaus, was ja das das Gleiche ist. Nachdem Attac für Maike zu ungeil geworden war und das Vaginalmuskel-Training bei ihr unten keine Bizeps hervorbrachte, hatte sie sich in den Kopf gesetzt, einen “Yes-Porn” zu drehen. Ich hatte vorher noch nie einen Porno gesehen, und fragte sie, was das überhaupt sei. Während sie es mir dann erzählte, wurde ich ziemlich geil und fragte sie zum Schluß, ob meine Porno-Partnerin mir dabei auch einen blasen würde. Da wurde Maike ganz fuchsig und meinte, daß ja einer veganen Frau so viel Fleisch im Mund nicht zuzumuten sei.
Dann wollte ich von ihr noch wissen, was der Unterschied zwischen einem richtigen Porno und einem Yes-Porn wäre. Sie sagte, daß wir uns in ihrem Film beim Ficken gegenseitig ganz doll streicheln müßten und dabei ganz viel lachen, geradeso, als hätten die GRÜNEN im Bundestag die absolute Mehrheit erreicht. Außer wenn mir einer abginge, da sollte ich möglichst sehr schuldbewußt und traurig dreinschauen, weil das ja eine sexistische Geste wäre.
Naja, als wir am nächsten Tag am Drehort angelangt waren, regte sich zunächst gar nix bei mir. Ich wollte von Maike wissen, weshalb wir wie Billigtouristen, die sich kein Hotelzimmer leisten können, unbedingt an so einem trostlosen See ficken müßten und wieso die Weiber alle so aussehen würden, als seien sie gaga geschminkte Durchgeknallte von einer Selbsterfahrungsgruppe. Sie antwortete, bei einem Yes-Porn müsse immer viel Natur zu sehen sein, weil Ficken und Natur ja ein und dieselbe Sache sei, also total vegan. Außer es würde aus dem Gebüsch plötzlich so ein neu ausgesetzter Wolfsrudel hervorspringen, dann wäre es kein Yes-Porn mehr, sondern ein “Snuff Movie”. Und was diese absonderlich aussehenden Studentinnen anginge, das käme alles vom Mensaessen.
Dann kam auch noch diese nervige WDR-Jornalistin an, die ein paar Tage vorher noch gesagt hatte, ihr würde sich beim Betrachten von Pornos “die Kehle zuschnüren”. Das kommt davon, wenn man jeden Scheiß aus “Shades of Gray” nachmacht. Allerdings hatte sie auch einige Wissenslücken, was die Anatomie der beiden Geschlechter betraf. In Pornos nämlich sähe man bei Frauen immer nur “Gesicht, Brust und Hintern” und beim Mann “nichts anderes (!)”. Gut, in Werbefilmen von “Caterpiller” sieht man zur Abwechselung auch mal einen 70 Tonnen wiegenden Industriebagger, aber ich persönlich kann nun einmal nicht auf ölige Raupenketten wichsen, jedenfalls nicht immer. Maike sagte im Interview mit ihr, daß die Frauen in diesen Pornos nur “künstlich stöhnen würden” und man ihnen es nicht “abnehmen würde, was da passiert”. Jetzt erschließt sich einem auch, wieso die nie für einen Oscar nominiert wurden. Anderseits kann nicht jede Nutte eine Meryl Streep sein.
Dann legten wir mit unserem “alternativen” Yes-Porn los. Zunächst kam “sexy Erdbeeren essen” dran, absolut geil! Als Nächstes nahm eine Frau das Wort “Muschi” in den Mund, und mein Herz setzte für ein paar Takte aus. Ich hätte nie gedacht, daß ein Porno sowas von abgehen kann, so total anders. Als ich schließlich dran kam, patze ich gleich bei der ersten Einstellung und bekam einen Steifen. Das war natürlich mega sexistisch; wir wollten ja die Sache “alternativ” angehen. Außerdem “finde ich mich in diesem Männlichkeitsbild gar nicht wieder”. Die Alte geknallt habe ich aber am Ende trotzdem, war ja umsonst, ähm, fair trade.