Gastautor MICHAEL WERNER

Ich bin ja der Ansicht, man sollte die Biographie eines bekannten, bedeutenden oder besonders interessanten Menschen erst schreiben, wenn dieser sein Leben oder zumindest sein Lebenswerk weitgehend vollendet hat.

Wer sich bei einem Posting über Armin Laschet, dem NRW-Ministerpräsidenten, bereits an den Attributen “bekannt, bedeutend oder besonders interessant” gestoßen hat: Irgendeinen Gag mußte ich ja einbauen, wenn das Subjekt schon nicht mehr anzubieten hat als das Charisma eines Schlucks Wasser.

Nun gibt es also eine Biographie des gesichtsältesten Hüpfkinds der Republik. Und was hat diese Republik darauf gewartet! Endlich!

Mit der interessantesten Enthüllung wartet bereits der Buchtitel auf: “Der Machtmenschliche” Woah! Das ist große Lyrik im noch jungen 21. Jahrhundert!

Zum “Machtmenschen” hat es leider nicht ganz gereicht, außerdem klingt das so nach Trump. Oder auch nach Angela Merkel, nur in schäbig und uncool, mit dem Glamour-Faktor einer Plattenbausiedlung in Berlin-Marzahn.

Auch bei Laschet befindet sich der Glamour-Faktor irgendwo am hinteren Ende von minus unendlich. Daher muß es ersatzweise menscheln. Immerhin wissen wir jetzt, daß er angeblich ein echter Mensch aus Fleisch und Blut ist und nicht, wie man durchaus vermuten könnte, ein Montagsmodell aus der B-Serie einer japanischen Spielzeugroboter-Fabrik. Davon imitiert er bloß den Gang, weil das noch mehr menschelt.

Doch was mag wohl in dieser Biographie stehen? Was hat dieser Mann so Aufregendes erlebt, dass man das unbedingt lesen will? Man kann seinen gesamten Lebensweg auf ein paar Zeilen zusammendampfen:

Geboren und aufgewachsen in Aachen, wo er die ersten 20 Jahre seines Lebens verbachte. Dort besuchte er das bischöfliche Gymnasium und war in seiner Freizeit in der Kirchengemeinde aktiv.

Ja: Bischöfliches Gymnasium, Kirchengemeinde, und on top Aachen – halb so groß wie der Zentralfriedhof von Chicago, aber doppelt so tot.

An der Stelle zerreißt es einen schon fast vor Spannung, dagegen kann man die Autobiographie von Keith Richards glatt in die Tonne kloppen. Jetzt mal Hand aufs Herz: Ständig mit dem Arsch voll Drogen die geilsten Groupies, Starlets und Models durchknattern, das ist doch ein Hundeleben, das man seinem ärgsten Feind nicht an den Hals wünscht!

Immerhin zog es den Armin dann aufgrund seines Jurastudiums hinaus in die große weite Welt: Bonn und München. Jetzt bitte nicht lachen: München ist immerhin eine hippe Metropole mit mehr als einer Million Einwohner, und die sprechen da sogar eine völlig andere Sprache. Also genauso wie in New York, man muss nur ganz nicht so weit weg.

Das war auch schon der spannende Teil. Nun folgt die übliche Berufspolitiker- und Parteisoldaten-Laufbahn: Keinen einzigen Tag seines Lebens in der Privatwirtschaft gearbeitet, sondern von da an nur noch auf Steuerzahlerkosten gelebt. Also ähnlich wie ein Hartzer, nur für zehnmal so viel Kohle. Und mit dem entscheidenden Unterschied, daß der Hartzer den Anstand besitzt, denen, die mit ihrer Arbeit sein Leben finanzieren, zum Dank dafür nicht damit auf den Sack zu gehen, daß er ihnen mit Vorschriften, Regulierungen und Gängeleien das Arbeitsleben zur Hölle macht, also die weitverbreitete Politiker-Krankheit, obwohl er keinen Schimmer davon hat, wie das mit dem Geldverdienen in einem anständigen Beruf tatsächlich so funktioniert.

Wir zünden die zweite Stufe des raketenartigen Aufstieg des jungen Armin: Direkt nach dem Jurastudium ist er zuerst mal zum Staatsfunk gegangen, wo er sich eine Weile den Arsch plattgesessen hat, um kurz darauf rüberzumachen zur CDU, wo er zum Einstieg als “wissenschaftlicher Mitarbeiter” der damaligen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth sein Tätigkeitsfeld auf Taschen tragen und Ärsche küssen erweiterte. Da Frau Dr. Süssmuth es selbst mit “Studien zur Anthropologie des Kindes in der französischen Literatur der Gegenwart” nur zur Geschwätzwissenschaftlerin gebracht hatte, brauchte sie in der Funktion des Taschenträgers und Ärscheküssers halt dringend einen ECHTEN Wissenschaftler vom Schlage des Top-Juristen Armin Laschet, der auch ohne einen Tag Berufserfahrung in der Jurisprudenz locker jeden Winkeladvokaten nassgemacht hat.

Jetzt die Kurzfassung des weiteren Werdegangs: Das Taschetragen wurde für den Armin immer mehr zur Tortur, dafür war er einfach nicht gebaut, weil die schweren Taschen immer über den Boden schleiften. Also hing der Armin sich beim Ärscheküssen richtig rein und brachte es darin bald schon zu wahrer Meisterschaft, wobei ihm zugute kam, daß er sich dafür noch nicht mal bücken mußte.

Die Ärsche im CDU-Präsidium erkannten Armins exorbitanten Kuß-Fertigkeiten und lernten sie im Laufe der Zeit aufrichtig zu schätzen, so daß der junge Mann das Joch des Taschentragens schließlich an den Nagel hängen durfte.

Endlich war der Armin da angekommen, wo er immer hin wollte: Auf dem Weg nach ganz oben, und das alles hatte er ganz allein seinem herausragenden Talent im Ärscheküssen zu verdanken.

Nur einmal noch musste der Armin in den sauren Apfel beißen oder besser gesagt einen nicht sehr einladenden Arsch küssen. Um das zu verhindern, bot er sich in seiner Verzweiflung Frau Dr. Merkel sogar als Taschenträger an, doch die eiserne Kanzlerin war mit allen Wassern gewaschen und ließ sich nicht verarschen.

Nach einer langen, entbehrungsreichen Zeit des Arschküssens bei der Rautenhexe hat die ihm am Ende zur Belohnung doch noch das erhoffte Fleißkärtchen ausgestellt, und er durfte ihr Statthalter im wilden Kalifat NRW werden.

Nur eins macht ihn ein wenig traurig: Mit der großen Ausnahme bei der Großen Vorsitzenden kommt er nicht mehr dazu, seiner wahren Leidenschaft nachzugehen, dem Ärscheküssen. Daß sich das Blatt inzwischen gewendet hat und er nun von lauter hoffnungsvollen Nachwuchs-Arschküssern umgeben ist, hat er immer noch nicht ganz realisiert.

Aber instinktiv weiß er: Ja, er hat es geschafft. Er, der kleine Armin aus der Printen-Welthauptstadt Aachen – ein echter Selfmademan. Also ein gemachter Mensch. Und jetzt verstehen wir auch endlich den Buchtitel: Der Machtmenschliche.

Da leck’s mi doch am Oarsch!

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