Es muß so Anfang der 70er gewesen sein: Meine Eltern kannten diese eine türkische Familie, die der Phantasie eines glühenden Ausländerhassers entsprungen zu sein schien.

Sie kam aus den tiefsten Tiefen Anatoliens, und sowohl der Mann als auch die Frau waren Analphabeten. Was eigentlich nicht sein durfte, denn bei der Anwerbung der Gastarbeiter in der Türkei galt damals Lesen und Schreiben als die wichtigste Voraussetzung. Ich weiß nicht mehr, was der Mann arbeitete, aber die Aufgabe der Frau war offensichtlich: Sie gebar jedes Jahr ein Kind. Und zwar wegen des hiesigen Kindergeldes (wenn Ausländer zu jener Zeit Sozialhilfe beantragt hätten, wären sie umgehend abgeschoben worden). Das gaben sie auch offen zu.

Nach jedem Besuch ihrerseits – wir selber besuchten sie nie -, kringelten wir uns vor Lachen, weil sie sozusagen die Karikatur von primitiven Anatoliern lieferten. Der Mann war sehr klein, besaß so ein Hasengebiß mit abstehenden Vorderzähnen und er grinste fortlaufend dümmlich. Die Frau war mindestens zwei Köpfe größer als er und wog geschätzt eine Tonne, eine Wuchtbrumme XXL. Wir konnten allerdings nie so richtig auseinanderhalten, ob ihr Übergewicht an ihrer Freßsucht lag oder an dem Umstand, daß sie nonstop schwanger war.

Jedenfalls hatte der Kerl recht phantasievolle Geschäftsideen für den Fall, daß er mit seinem hier Ersparten wieder in seine Heimat zurückgekehrt wäre. Er würde damit in seinem Dorf, wo es im Sommer immer höllisch heiß sei, ein Freibad bauen. Freibäder hatte er zum ersten Mal in Deutschland gesehen – ob er je in einem drin gewesen war, entzog sich unserer Kenntnis. Männer und Frauen des Dorfes würden sich darin eine Abkühlung verschaffen, selbstverständlich in voller Montur, und er würde immer schön Eintritt kassieren, quasi eine Lizenz zum Gelddrucken.

Mein Vater gab zu bedenken, daß so ein Freibad zu bauen und zu unterhalten hoher Investitionen bedürfe, weil dabei einige baurechtliche und hygienische Dinge zu beachten wären. Ach was, entgegnete unser Freund, er würde einfach eine große Grube ausheben, sie mit Beton verputzen und dann mit Wasser füllen – fertig! Ach ja, das Kassenhäuschen nicht vergessen.

Verstehen Sie jetzt, warum wir immer vor Lachen auf dem Boden lagen, nachdem diese komische Familie wieder weg war?

Weshalb sie stets unsere Nähe suchten, besaß einen praktischen Grund. Die Wehen der Frau pflegten stets in der Nacht einzusetzen, und weil mein Vater ein Auto besaß und der Erzeuger nicht einmal einen Führerschein, wurde zu den unmöglichsten Uhrzeiten bei uns sturmgeklingelt, um die Entbindende ins Krankenhaus zu fahren. Das passierte in jenen Jahren exakt 5 Mal!

Meine Eltern fragten die beiden einmal, ob es nicht eine große finanzielle Bürde sei, so viele Kinder zu haben. Sie antworteten, daß sich das sich in Grenzen halten würde, da sie die Mädchen, und phänomenalerweise bekamen sie immer nur Mädchen, mit 14 oder 15 in ihrem Dorf nacheinander mit irgendwelchen Typen verheiraten würden.

Und damit kehre ich zum eigentlichen Thema zurück. Damals wohnten wir in Weißenthurm bei Andernach bzw. Neuwied am Rhein. Diese Kleinstadt hatte eine erzkatholische Bürgermeisterin von der CDU, wovon wir überhaupt nichts wußten, bis wir hörten, daß diese Frau geradezu einen (sozialen) Narren an einer der Töchter der besagten Familie gefressen habe. Wie diese Verbindung zustande gekommen war, wußten wir ebenso wenig, doch vermutlich über irgendwelche Schulangelegenheiten. Jedenfalls hatte sich die Bürgermeisterin in den Kopf gesetzt, daß das Mädchen ums Verrecken aufs Gymnasium gehen sollte, eigentlich ein sehr ehrbares Ansinnen.

Das Problem war jedoch a) ob die bildungslosen Eltern, denen überhaupt nichts an der Bildung und am Aufstieg ihrer Töchter lag, die Sache erlauben würden b) ob das Mädchen in solch einer bildungsfernen Familie die gymnasialen Anforderungen würde je erfüllen können und c), und das war die Härte, Mama und Papa der Bürgermeisterin gleich zu Beginn geradewegs ins Gesicht gesagt hatten, daß man die Tochter in ihrer Pubertät im Dorf in der Türkei eh mit irgendeinem Heini zu verheiraten gedenke.

Am Ende jedoch siegte das Engagement der Bürgermeisterin, sie kriegte es hin, daß das Mädchen aufs Gymnasium ging, und zwar auf ein humanistisches! Wohlgemerkt war damals ein humanistisches Gymnasium ein Bollwerk der Wissensvermittlung und kein Zirkus wie heute, wo man nur seinen Namen zu tanzen braucht, um ein Abitur zu bekommen. Der Schüler lernte von Anfang an Latein, später Alt-Griechisch, Englisch sowieso, und so etwas wie Wahlfächer existierten nicht, alles war Pflichtfach, auch Physik, Biologie und Mathe.

Doch entgegen unserer Zweifel machte sich das Mädchen auf dem Gymnasium prächtig, sie war eine recht gute Schülerin, wie man hörte.

Die Eltern begleiteten das Experiment mit wohlwollendem Desinteresse, ja, sie betrachteten es mit einem gewissen Amüsement, das sie bei ihren Besuchen bei uns durchscheinen ließen. Denn sie wußten ja um das weitere Schicksal, um die wahre Bestimmung ihrer Tochter. Ansonsten waren sie eh mit weiterer Kinderfabrikation beschäftigt.

Nicht so die Bürgermeisterin. Wir kriegten mit, daß sie mit ihrer Tat überall prahlte, insbesondere bei der politischen Konkurrenz. So nach dem Motto “Ich hab den Wilden gezähmt!” Wie aufopferungsvoll sie sich um “ihre Türken” (alternativ “ihre Ausländer”) kümmere, wie erfolgreich die Anpassung – damals kannte man das Wort Integration nur im Zusammenhang mit Maschinenbau – laufe und daß man schon in den kommenden Generationen Deutsche und Ausländer gar nicht mehr auseinanderhalten werde.

In Wahrheit aber erhöhte sie sich durch dieses Engagement selbst, sie erklomm auf der Moral-und-Nächstenliebe-Leiter gleich mehrere Stufen nach oben und kam sich einfach besser vor als ihre Landsleute, die instinktiv ahnten, daß diese künstlich herbeigeführten Ausnahme-Erfolge nichts mit der Ausländer-Realität im Lande zu tun hatten. Wenn man so will war sie ein Gutmensch noch bevor der Begriff Jahrzehnte später eine steile Karriere machen würde. Es ging gar nicht um das Mädchen, es ging einzig und allein um die Bewunderungssucht dieser Bürgermeisterin, die sie mit solcherlei gutmenschlichen Stunts stillte.

Das Mädchen ging vier Jahre aufs Gymnasium, bis sie dann aus den letzten Sommerferien nicht mehr wiederkehrte, wie es ihre Eltern für sie geplant hatten. Später hörten wir über sieben Ecken, daß sie tatsächlich im türkischen Dorf mit einem Analphabeten verheiratet worden wäre und bereits ein Kind geboren habe.

Ich habe mal einen Roman mit dem Titel “Charlie” gelesen, der von einem als Handlanger in einer Großbäckerei arbeitenden Schwachsinnigen handelt. Alle lieben Charlie, obwohl er so einen niedrigen IQ besitzt und deshalb andauernd allerlei Scheiße baut. Das Chaos, das er anrichtet, löst sich jedoch bei seinen “Kollegen” immer wieder in einem großen Gelächter auf. Aber es ist der mitleidig verklärte, gönnerhafte Blick des Schlauen auf den Doofen, wie auf ein Kleinkind, das zufällig einmal etwas Witziges sagt, wie auf einen Hund, der schon ein paar Kunststücke beherrscht.

Gleichzeitig entwickelt eine sehr attraktive junge Wissenschaftlerin so etwas wie ein Serum, das die Leute schlauer machen soll. Das Zeug wird dem Versuchskaninchen Charlie verabreicht. Und siehe da, der doofe Charlie wird von Woche zu Woche tatsächlich immer schlauer. Als er so schlau ist wie der Durchschnitt, erkennt er, daß diese Leute, die früher so liebenswürdig mit ihm umgegangen sind, dies nur getan haben, weil er halt so ein harmloser Depp gewesen war, der sie immer zum Lachen gebracht hat. Es ist eine Tragödie für ihn – die jedoch noch weitergeht.

Charlies IQ koppelt sich mittels des Serums vom Durchschnitts-IQ der anderen immer mehr ab und steigt und steigt weiter. Bald komponiert er schon eines Mozart würdige Opern, wird der Star der Quantenphysik und erfindet jeden Tag aufs Neue eine geniale Apparatur oder eine Wahnsinnssubstanz zur Menschheitsbeglückung. Auch sein Äußeres ändert sich. Er hat nicht mehr das hilflose Schwachsinnsgesicht eines Retardierten mit stets offenem Mund und saudummem Ausdruck, und sein Körper erhält durch gesunde Ernährung und regelmäßigen Sport eine athletische Form. Schließlich heiratet er die Wissenschaftlerin, in die er schon vom ersten Augenblick an verliebt gewesen war – Happy-End …

Nicht ganz, denn irgendwann, oh Schreck!, knallt das Serum nicht mehr. Im Gegenteil, ab einer gewissen Zeitdauer hat es die Eigenschaft, seine Wirkung zur Gänze zu verlieren, gleichgültig, wie die Dosis noch gesteigert wird. Charlie ist erst immer weniger schlau und wird dann wieder immer dümmer. Doch diesmal trägt er die Erinnerung in sich, daß er einmal auf dem Gipfel des Menschseins stand, und er weiß, was jetzt aus ihm wieder werden wird: Der schwachsinnige Charlie, das liebenswürdige Verarschungsobjekt der anderen.

Obwohl er nur noch einen Bruchteil seiner einstigen hohen Geisteskapazität besitzt, erkennt Charlie am Ende, daß er viel, viel glücklicher gewesen war, als er noch den lustigen Depp für die anderen gab. Auf eine unerklärliche Weise schaut er nun auf sich selbst herab und sieht, wie lächerlich er doch ist. Und kann nicht anders!

Ich mußte an dieses eine türkische Mädchen denken, als ich damals den Roman gelesen habe. An den türkischen Charlie, der Latein, Alt-Griechisch und Englisch gepaukt hat und darin bestimmt ganz ordentlich parlieren konnte, an das Mädchen mit dem Doppelleben, das am Ende vermutlich mehr Mathe-Wissen besaß, als sämtliche Mathe-Lehrer in der damaligen Türkei, das einen komplexen Goethe-Text besser erfassen konnte, als die meisten Deutschen seinerzeit, und, ja, das in seiner Blitzbirnigkeit mehr drauf hatte, als das eingebildete Genie Akif Pirinçci, denn ich flog schon nach drei Jahren vom Gymnasium aus dem profanen Grund, daß ich einfach zu doof dafür war.

Was mag diesem Mädchen dort in der anatolischen Einöde wohl durch den Kopf gegangen sein, als sie von einem Analphabeten jeden Tag sexuell wie ein Klo benutzt wurde, als sie sich mit ihm auf dem intellektuellen Niveau von Tierlauten unterhalten und sie sich als Arbeits- und Gebärsklavin für einen “Herrn” mit kaputtem Gebiß und Mundgeruch hergeben mußte, der nicht einmal den Intellekt eines römischen Sklaven besaß? Dachte sie da auch wie Charlie, daß sie ihr garstiges Schicksal hätte besser ertragen können, wenn diese Scheiß-Bürgermeisterin sie damals nicht mit allen Mitteln in die Welt des Wissens und der Freiheit gestoßen hätte, wenn sie einfach dumm und unfrei geblieben wäre?

Jedenfalls war der Ursprung der Affenliebe der Deutschen zum Ausländer zu jener Zeit keineswegs im linken Lager zu verorten, sondern tatsächlich in einem stark christlich geprägten, ob des gefestigten Wohlstands von einem dem moralischen Selbstwertgefühl schmeichelnden Helfer-Syndrom heimgesuchten und für die Unterschiedlichkeit von Menschen, Ethnien und Religionen völlig blinden bürgerlichen Milieu.

Die Linke hatte damals den deutschen Arbeiter im Blick, von dem es damals dreifach so viele gab wie heute, und halluzinierte ihn als einen Proletarier im Marxschen Sinne. Der Ausländer oder Gastarbeiter war dem Linken im wahrsten Sinne des Wortes fremd, nicht in sein kryptokommunistisches Konzept passend, denn dieser verstand ja nicht einmal die Parolen, die Wichtigkeit der linken Idee.

Erst als die Linke bass erstaunt feststellte, daß der seine Ketten zu sprengen habende deutsche Proletarier bereits ein Eigenheim und ein eigenes Auto vor der Tür besaß und einmal im Jahr auf Malle urlaubte, er praktisch selbst ein “Ausbeuter” von wem auch immer geworden war, entdeckte die Linke wie damals die CDU-Bürgermeisterin das türkische Mädchen den Ausländer als eine immer mehr wachsende Untergrundarmee für ihr sozialistisches Ideal und als Waffenbruder gegen die nationale Identität und Unterstützer für ihren Deutschlandhaß.

Im nächsten Teil wird beschrieben, wie aus all diesen Ideen und Bewegungen und schließlich mit dem Aufkommen der GRÜNEN eine Migrationsindustrie entstand, wodurch wiederum der Ausländer menschlich höherwertiger wurde als der Einheimische.

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