Sind Sie ein Mann? Onanieren Sie gern auf junge Pornonutten aus dem Internet? Geilt es Sie besonders auf, wenn es sich dabei um Amateure handelt, weil Sie die abgefuckten Hochglanz-Profi-Muschis auf den üblichen Porno-Sites nicht mehr sehen können? Und geht Ihnen erst so richtig einer ab, wenn Sie zudem noch die Information (vielleicht aber auch nur die Illusion) besitzen, daß es sich bei den geradewegs ins Objektiv masturbierenden, leidenschaftlich schwanzlutschenden und aber sowas von Dildo versierten Mädchen um ganz normale Studentinnen, gar Abiturientinnen handelt, denen Sie theoretisch auch auf ihrem Weg zur Uni oder Schule in Ihrer Stadt begegnen könnten?

Ich weiß, was Sie jetzt sagen wollen: Ja schon, aber dieser Amateuer-Pornokram ist in Wahrheit gefaked. Mit Wackelkamera, schlechter Ausleuchtung und selektierten Chicks wie von der Straße wird eine Authentizität inszeniert, die nicht existiert. Oder aber die Filmchen wurden von echten Sexirren hochgeladen, welche jedoch schon rein optisch einen derart dysfunktionalen und abstoßenden Eindruck erwecken, daß man sich beim Betrachten ihres Treibens eher wie der Anstaltspsychiater persönlich vorkommt.

Verdammt noch mal, es müßte doch einen Trick geben, wie man diese geilen Studentinnen dazu bringt, sich vor der Kamera aus freien Stücken zu jeder Sauerei hinreißen zu lassen und einen auf Pornonutte zu machen, und das auch noch ohne ein Honorar zu verlangen! Das ist natürlich unmöglich, denn jede Frau, und sei sie noch so jung und dumm, weiß, daß jede Art von medialer weiblicher Sexaktivität und gleichgültig mit welchem “künstlerischen” Konzept Männern ausschließlich dazu dient, sich heimlich eigenhändig entsaften zu können. Branchenfremde Frauen sind erst recht nicht dafür zu haben, sei es wegen der Scham, der Befürchtung, später im Bekanntenkreis erkannt zu werden oder berufliche Nachteile zu erleiden, insbesondere jedoch weil gerade junge Normalfrauen ihre Sexualität als etwas sehr Intimes betrachten und nicht im Traum daran denken, sich in irgendwelchen ungelüfteten Hinterzimmern als Wichsmaterial für sabbernde Männer vor dem Notebook ablichten zu lassen. Selbstverständlich mag sich die eine oder andere Studentin nebenbei als Gelegenheitsprostituierte ein Zubrot verdienen, doch geschieht dies stets im Geheimen und die Fälle sind weniger, als allgemein angenommen.

Moment, hatte ich eben “unmöglich” gesagt? Vielleicht existiert ja doch das Ei des Columbus, und wenn der Mond richtig steht und der Zeitgeist richtig heult, geht so manch eine unbedarfte Studentin, die nicht weiß, was sie da tut, ins Netz der virtuellen Puffmutter. Oder anders ausgedrückt, wenn mir jemand noch vor ein paar Wochen erzählt hätte, daß ganz normale Studentinnen oder gar Mädchen, die gerade ihr Abitur bauen, freiwillig und honorarfrei einem kommerziellen Pornounternehmen, das vom Konsumenten gesalzene Abo-Preise verlangt, sich als Abspritzmodels zur Verfügung stellen, hätte ich ihn ausgelacht. Doch wie stellt man es an, daß junge Frauen, deren Gesichter gewöhnlich schon bei der geringsten Andeutung zu der Schmuddelbranche in Ekelstarre verfallen, aus eigenem Antrieb die Gratis-Pornonutte machen und darin sogar im Interview ihr Tun als einen Akt feministischen Durchbruchs darstellen?

Selbstverständlich braucht es dazu einen inzwischen allgemein akzeptierten gesellschaftlichen Konsens, welcher Frauen vorgaukelt, ihre Sexualität sei ebenso hyperaktiv und austauschbar wie beim Manne, und den Sex vor aller Öffentlichkeit auszuleben sei der Gipfel weiblicher Selbstverwirklichung. Und das sakrosante Zauberwort lesbisch darf auch nicht fehlen, weil damit per se ein Klassenkampf untenrumscher Manier assoziiert wird. Es muß jedoch unbedingt der Anschein des Alternativen, um nicht zu sagen des (studentischen) Protests aufrechterhalten werden, so daß frau vom erhabenen Gefühl getragen werden kann, sie drehe einer imaginierten Spießerwelt eine lange Nase, wenn sie sich in Großaufnahme einen Riesendildo in die Muschi reinschiebt oder sich von einem Afro von hinten knallen läßt. Die Frauen-unter-sich-Lüge tut natürlich auch ihr Übriges, damit man sich nicht als eine Wichsvorlage vorkommt. Zum Beispiel so:

“Über Uns

Wir sind die Dudettes*, ein rein weibliches Team aus Filmstudentinnen und Fotografinnen, das die weibliche Sexualität und Erotik natürlich und in dieser Form auf einzigartige Weise zeigt. Zum ersten Mal vor der Kamera reden junge deutsche Mädchen, meist Studentinnen, über sich und was sie anmacht. Anfangs noch nervös legen sie ihre Hemmungen ab und werden von uns dabei gefilmt. Bei uns gibt es keine austauschbaren Silikonpüppchen und aufgestylten Wasserstoffblondinen. Hier siehst Du Mädels, von denen Du nicht erwartet hättest, sie so zu sehen. Bei uns ist alles natürlich und echt.

*Dudette: weibliche Version von Dude [engl. für: Kerl, Kumpel]”

Nein, nein, nein, auf …

ERSTIES

… gibt es keine “austauschbaren Silikonpüppchen und aufgestylten Wasserstoffblondinen”, auf die ungewaschene, zahnlose 52-jährige Frührentner aus Bottrop wichsen mögen, sondern authentisches Frischfleisch, welches die männliche Intelligenzija aus Berlin mit einem Caffè Latte Macchiato in der einen Hand und dem Schwanz in der anderen aus reinem Kunstgenuß und als Anerkennung für die Befreiung der Frau von der Konvention goutiert. Okay, abgespritzt wird am Ende in beiden Fällen, und zwar auf eine nackte junge Frau, die ihre Genitalien wie Abgetragenes in der Altkleidersammlung feilbietet. Aber auf die Einstellung kommt es an. Außerdem darf man nicht vergessen, daß der Arschfick von einem “rein weiblichen Team aus Filmstudentinnen und Fotografinnen” dokumentiert wird. Da flutscht es besonders angenehm.

Auch muß der Schwindel medial begleitet und unterstützt werden, am besten von der linken Ecke, damit diese kommerzielle Ausbeutung der weiblichen Sexualität par excellence ein knuffiges WG-Gesicht bekommt, wenn auch mit einer vollen Ladung Sperma drauf. Die “Huffington Post” widmet dem Frauenhandel digitaler Variation gleich zwei lustige Selbstversuch-Artikel und biegt das Ganze so hin, als sei zwei Studenten vor lauter Langeweile nix anderes eingefallen, als das Mösenfilmen zu ihrem Hobby zu machen:

“Es ist Samstagmittag, irgendwo in Berlin-Neukölln. Wir sitzen am WG-Tisch von Flora und Billie, Billies Freund verabschiedet sich gerade und Flora fragt zweimal, nein dreimal nach, ob wir wirklich nichts von dem gebratenen Reis haben wollen.”

Was für eine WG ist das überhaupt? Pauken die einen dort für die Semesterprüfung und die anderen casten mal so eben 200 Muschis (das ist die Stückzahl im Bestand, die das Unternehmen aktuell angibt)? Gerät man sich am Ende der Woche so WG-mäßig in die Haare, weil einer unerlaubter Weise die Wurst des anderen aus dem Kühlschrank stibitzt hat? Und wer macht die ganze Wichse weg, wenn der Putztag ansteht? Ach, man möchte nochmal so jung sein! Dr. Gunda Windmüller, die furchtlose HP-Reporterin, kann auch prima lügen, wenn es der guten Sache dient:

“Keine ausgeleuchteten Körperöffnungen, keine glatt gewachsten Leiber, keine sinnlos stöhnenden Frauen in akrobatischen Stellungen.”

Von wegen! Die Körperöffnungen werden sogar in der Detailaufnahme und in Hochauflösung gezeigt, einschließlich die rein- und rausflutschenden Finger und Schwänze darin, und daß dem Ganzen ein “unausgeleuchteter” Flair mit ein klein wenig Schamhaaren innewohnt, ist doch das pseudoamateurhafte Chichi bzw. der Gag solcherlei zum Handbetrieb animierenden Clips, Dr. Gunda. Hättest du mal ein bißchen mehr recherchiert, als dir nur ein Fick-Filmchen anzugucken. Aber auch die Opfer selbst können ihrer finalen Entblößung einen höheren Sinn abgewinnen:

“Mein Vater hat das schon geahnt. Es war also keine große Überraschung. Ich gehe offen damit um, mein Freund findet es auch okay und an der Uni habe ich das auch schon mal in einem Seminar erzählt. Die meisten sind eigentlich immer sehr aufgeschlossen und positiv. Da haben sich schon viele tolle Gespräche ergeben.”

Der Vater ist bestimmt vor Begeisterung geplatzt, als er davon hörte, daß die eingeölten zwei Löcher seiner Tochter vermittels des Internets weltweit als virtuelles Auffangbecken für Ströme von Männersaft herhalten. Hauptsache es haben sich hinterher “tolle Gespräche” ergeben, auch im Seminar, meine ich.

Vielleicht klingt der Begriff “Opfer” unpassend, da es sich ja bei “Ersties Lecker Mädchen” nach eigener Angabe um so etwas wie um einen exklusiven Club zur Pflege eines freigeistigen, tabulosen Lebensstils handelt, zu dem nur Philosophiestudenten mit Master-Abschluß und Hippster-Vollbart und angelesbelte dumme Gänse, die Sexualität mit primitivem Exhibitionismus verwechseln, Zugang haben. Google jedoch macht dieser Behauptung schnell einen Strich durch die Rechnung. Wenn man nämlich dort “Ersties Lecker Mädchen” eingibt, sieht man innerhalb von Sekunden, wo die Clips mit all den mutigen und tabulosen Studentinnen, die fürs Muschizeigen sogar den Segen des Vaters haben, letztendlich landen: In den widerwärtigsten, härtesten und kriminellen Pornoseiten, die man sich kaum anzuklicken getraut aus Furcht, man könnte in einer Pädophilenhölle landen. Also viel Glück noch für die Zukunft, “Ersties”

Allerdings sei auch dies gesagt. Ich möchte heftigst den Eindruck der Bigotterie vermeiden. Was mich angeht, habe ich hier meine Lieblingsseite im Internet gefunden. Mir tun nur diese armen Mädchen leid – während ich auf sie wichse.

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